Immer wieder wird die Drei-Wege-Finanzierung für den Pkw-Kauf angeboten. Das Finanzierungsmodell ist für den Käufer sehr flexibel, kann aber auch Nachteile haben.
Das Grundprinzip der Drei-Wege-Finanzierung ist relativ einfach und wird bei den meisten Angeboten ähnlich angewandt. Zunächst wird eine Anzahlung in bestimmter Höhe für den Autokauf fällig, gleichzeitig werden monatliche Ratenzahlungen vereinbart mit einer festgelegten Laufzeit. Sind diese Raten abbezahlt, verbleibt ein in der Regel noch etwas höherer Schlussbetrag übrig. Nun kann sich der Käufer entscheiden, ob er
1. für diesen verbleibenden Betrag einen neuen Kredit aufnimmt
2. die Restsumme sofort vollständig begleicht oder
3. das Auto wieder zurückgibt.
Vorteile der Drei-Wege-Finanzierung
Das Modell hat daher einige Vorteile für sich. Die einzelnen Monatsraten bleiben zunächst oft vergleichsweise niedrig. Gegebenenfalls ist es möglich, den Gebrauchtwagen in Zahlung zu geben, um die erste Kredit-Anzahlung klein zu halten. Und schließlich kann man nach der ersten Raten-Zeit noch ein Mal neu entscheiden, wie es weitergehen soll. Ob das Auto nun vollständig erworben wird oder eine Rückgabe erfolgt, lässt sich jetzt nach der aktuellen persönlichen Finanzlage neu überlegen. Die Gefahr, dass man sich mit einem Autokauf finanziell restlos übernimmt, ist bei der Drei-Wege-Finanzierung nicht ganz so groß wie bei anderen Kreditmodellen.
Nachteile der der Drei-Wege-Finanzierung
Allerdings stehen dem auch einige Nachteile gegenüber. Solange man noch nicht den Schlussbetrag beglichen hat, fährt man genau genommen ein fremdes Auto. Fällt die Entscheidung am Ende für eine Rückgabe des Wagens aus, wird daher auch zunächst eine Zustandsprüfung des Autos vorgenommen. Normale Gebrauchsspuren werden nicht beanstandet. Für Kratzer, Lackschäden oder Ähnliches können aber zusätzliche Nachzahlungen erhoben werden. Hier bleibt also immer ein gewisses Risiko, das die Finanzierung nachträglich teurer machen kann, als geplant. Wie man mit diesem Wissen bei der Pkw-Nutzung umgeht, und ob man sich dadurch zu sehr eingeschränkt fühlt, ist sicher auch eine Frage des persönlichen Naturells. In jedem Falle sollte vor der Wahl einer Drei-Wege-Finanzierung Klarheit über diese Begleitumstände herrschen.
Wer von vorne herein weiß, dass er den Wagen behalten möchte, hat solche Probleme natürlich nicht. Allerdings ist zu beachten, dass der Restkredit für den Schlussbetrag unter Umständen eher ungünstige und teure Konditionen enthalten kann. Wer hier nicht die Endsumme direkt bezahlen kann, fährt eventuell insgesamt gesehen deutlich teurer als mit einem normalen Bankkredit. Die Flexibilität wird also mit höheren Kreditkosten insgesamt bezahlt. Ob einem das die Flexibilität wert ist, lässt sich natürlich nur aus der jeweiligen Situation heraus bestimmen.
Drei-Wege-Finanzierung oder klassischer Ratenkredit?
Stellt sich also die Frage, ob der Drei-Wege-Finanzierung nicht doch ein ’normaler‘ Ratenkredit vorzuziehen ist. Und tatsächlich sollte man stets die beiden Varianten gegenüberstellen und in den Gesamtkosten durchrechnen lassen. Mehrere Angebote vor sich zu haben, ist da natürlich von großem Vorteil. Welche Variante tatsächlich die Vorteilhafteste ist, lässt sich aber nicht pauschal beantworten. Die jeweiligen Zinskonditionen ändern sich ja häufig und so kann es sein, dass in einem Monat die Drei-Wege-Finanzierung und in einem anderen Monat schon wieder ein Ratenkredit preiswerter ist. Außerdem ist zur Bewertung neben den Kreditkosten eben mit Ausschlag gebend, ob einem das Finanzierungsmodell mit Anzahlung, Ratenzahlungen und dann einem neuem Entscheid prinzipiell entgegenkommt. Diese persönlichen Abwägungen kann man niemandem abnehmen.
Fazit
Die Drei-Wege-Finanzierung lässt für den Autokauf etliches an Spielraum offen und hilft dem Autokäufer seine finanziellen Planungen offen zu gestalten. Ob auch der Preisrahmen für diese Flexibilität aufs Gesamte gesehen stimmt, muss in jedem Einzelfall geprüft werden.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar