Mietkaution anlegen – So bringt Ihr Konto richtig Zinsen

Wir stellen Ihnen hier mehrere Möglichkeiten vor, wie Sie die anlegen können und dabei die besten Zinsen kassieren.

mietkaution zinsen
Es gibt lukrative Anlageformen für die Mietkaution, die richtig Zinsen bringen. / © studio v-zwoelf – stock.adobe.com

Eine Mietkaution ist ein Geldbetrag, den der Mieter an den Vermieter zahlen muss. Diese dient als Sicherheit für Mietschulden und vom Mieter verursachte Schäden. Voraussetzung ist, dass die Zahlung einer Kaution im Mietvertrag vereinbart ist. Gesetzlich ist relativ wenig zur Mietkaution geregelt.

Im Gesetz steht in § 551 BGB lediglich, dass die Kaution höchstens das Dreifache der Monatskaltmiete betragen darf. Diese muss der Vermieter gewinnbringend, getrennt von seinem Vermögen (zumindest zu einem Zinssatz für Sparanlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist) anlegen. Der Mieter hat die Möglichkeit, die Kaution in drei gleichen Teilbeträgen zu leisten, sofern der erste Teilbetrag zu Mietbeginn übergeben wird. Die Mietkaution muss also Zinsen erwirtschaften.

Wann bringt die Mietkaution Zinsen?

Um auf die Mietkaution Zinsen zu erhalten, muss der Vermieter die Mietkaution anlegen, und zwar vom eigenen Vermögen getrennt, so dass sie insolvenzsicher ist. Anfallende Zinsen werden der Kaution als Guthaben hinzugerechnet und ebenfalls auf dem Konto belassen. Sie erhöhen die Kaution. Eine periodische Auszahlung der angefallenen Zinsen an den Mieter, oder generell eine Auszahlung der Zinsen vor Mietende, steht diesem nicht zu

Warum muss die Mietkaution angelegt werden?

Die Mietkaution dient als Sicherheit für den Vermieter sowohl für Mietschulden als auch für Schäden, die der Mieter an der Mietsache verursacht. Aber auch für den Fall, dass der Mieter Kosten verursacht und diese nicht begleicht, kann der Vermieter die Kaution nutzen. Beispielsweise eine zerschlagene Fensterscheibe. Der Vermieter hat die Möglichkeit, schon während des Mietverhältnisses die Kaution zu liquidieren. Er kann diese zur Befriedigung seiner Forderungen (Mietschulden, offene Nachzahlungsbeträge aus unbestrittenen Nebenkostenabrechnungen usw.) benutzen. Und er kann den Mieter im Nachgang zur Wiederauffüllung der Kaution auffordern.

Mietkaution anlegen: Anlageformen

» Mietkaution anlegen auf dem Sparbuch

Viele Vermieter legen die Kautionen ihrer Mieter einfach auf einem Sparbuch an. Auf diese Weise bringt die Mietkaution Zinsen (derzeit 0,25 Prozent p.a.). Diese Form, die Mietkaution anzulegen ist mit sehr wenig Aufwand verbunden.

» Mietkaution anlegen auf dem Tagesgeldkonto

Andere Vermieter einigen sich aber auch mit ihren Mietern darauf, die Kaution auf einem Tagesgeldkonto anzulegen. Hier ist sie ebenso sicher wie auf einem Sparbuch, jedoch etwas besser verzinst wird.

» Mietkaution anlegen auf Sammelkonten

Gewerbliche Vermieter mit einem großen Portfolio führen auch häufig Sammelkonten für Kautionen. Hier erwirtschaftet die Mietkaution Zinsen, die sonst nicht realisierbar wären. Für die Buchhaltung und die Kautionsabrechnung, ist diese Variante jedoch ziemlich aufwändig.

» Mietkaution anlegen in Wertpapiere

Eine weitere Möglichkeit ist die Investition der Mietkaution in Wertpapiere, wie Aktien. Diese Anlageform ist allerdings riskanter, da es auch passieren kann, dass die Kurse fallen und die Kaution letztlich weniger wert ist.

Empfehlenswert ist also eine gewinnbringende Anlageform, die der Mietkaution mehr Zinsen bringt als ein Sparbuch. Die rasche Erhöhung der Kaution durch gute Zinsen ist für den Mieter ein Anreiz, vorbildlich zu wohnen und zu zahlen. Erst dann kommt er in den Genuss der vollen Kautionssumme plus Zinsen. Die Zinsen der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts sind derzeit auf dem Kapitalmarkt jedoch in weite Ferne gerückt.

Alternative: Kautionsbürgschaft

Kautionsbürgschaften sind ein relativ neues Phänomen auf dem deutschen Mietmarkt. Sofern der Vermieter einverstanden ist, beantragt der Mieter bei einer Kautionskasse die Kautionsbürgschaft. Anschließend übergibt er dem Vermieter statt der Barkaution die verpfändete Urkunde. Der Vermieter kann auf erstes Anfordern mit der Auszahlung der Kaution durch die Kautionskasse rechnen. Beispielsweise dann, wenn Mietschulden oder Schäden an der Mietsache entstanden sind.

Eine Bürgschaft lohnt sich dann, wenn Mieter nur begrenzte finanzielle Mittel zu den zusätzlichen Umzugskosten aufbringen können. So entstehen keine hohen Summen, die als Einmalbetrag an den Vermieter zu entrichten sind. Auch die Seite des Vermieters ist im Schadensfall abgesichert, sodass die Kosten für Reparaturleistungen am Objekt durch die Bürgschaft gedeckt werden können.

» Vorteil: Weniger Aufwand

Für den Vermieter ist es weniger Aufwand. Der Mieter hat den Vorteil, dass er keine große Geldmenge zu Mietbeginn aufbringen muss.

» Nachteil: Schlechte Bonität und Grundgebühr

Für den Vermieter gibt es das Risiko, dass der Mieter aufgrund schlechter Bonität nicht für eine Kautionsbürgschaft in Frage kommt. Der Mieter muss während der Bürgschaftszeit einen bestimmten Zinssatz an die Kautionskasse zahlen, und zu Beginn ist oft eine Grundgebühr fällig. Er hat auch keinen Nutzen aus der Kaution. Denn diese wird nach Beendigung des Mietverhältnisses nicht an ihn, sondern an die Kautionskasse ausgezahlt bzw. verbleibt bei ihr.

Beispiele für Kautionskassen

Bekannte Kautionskassen sind die folgenden:

1. kautionsfrei.de – ohne Abschlussgebühr, dafür mit jährlichen 5,25 Prozent Zinsen relativ teuer für den Mieter. (www.kautionsfrei.de)

2. Süd-West-Kreditbank – günstige Verzinsung von 3,5 % p.a., allerdings einmalige Abschlussgebühr von 50 Euro. (www.mietkautionswkbank.de)

3. Deutsche Kautionskasse – sehr zuverlässig und bei Vermietern relativ bekannt, jedoch 50 € Abschlussgebühr und 10 € Kosten für in jedem folgenden Jahr, und die Verzinsung von 5 Prozent ist für den Mieter relativ hoch. (www.kautionskasse.de)

4. Mietkautionsbund e.V. – hier müssen vom Mieter im ersten Jahr lediglich 9,90 € Vereinsgebühr bezahlt werden, der jährliche Zinssatz beträgt 4,7 Prozent. (www.mietkautionsbund.de)

Fazit
Das aktuelle Zinsniveau ist gering, so dass sie keine sehr hohen Zinsen bringt, jedoch ist es immer noch am besten für den Mieter, wenn er die Kaution selbst zahlt. Gesetzlich ist geregelt, dass die Kaution in drei gleichen Raten gezahlt werden kann. Manche Vermieter lassen auch mit sich reden und akzeptieren eine Zahlung der Kaution in mehreren kleineren Raten. Bei Inanspruchnahme einer Kautionsbürgschaft sollte der Mieter besonders auf die Konditionen und Vertragslaufzeiten der jeweiligen Anbieter achten und das Angebot an Kautionskassen im Vorfeld genau vergleichen.

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