Prepaid Kreditkarte für Hartz 4 Empfänger sinnvoll?

Was tun, wenn man als Hartz 4 Empfänger keine klassische Kreditkarte erhält? Einige Banken bieten Prepaid Karten an.

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Ist eine Prepaid Kreditkarte für Hartz 4 Empfänger sinnvoll? / © Rob Goebel – stock.adobe.com

Wer viel im Internet unterwegs ist, merkt es ziemlich schnell. Eine Kreditkarte wird nicht selten für Online-Bestellungen einfach vorausgesetzt. Kreditkartenbezahlung ist oft ein Schlüssel, der die Nutzung eines Angebots erst möglich macht. Und auch ansonsten bieten die kleinen Plastikkarten bekanntlich manche Vorteile. Doch nicht jeder kommt in den Genuss dieses Privilegs. Für Hartz 4 Empfänger ist es beispielsweise keine Selbstverständlichkeit, eine Kreditkarte zu haben. Auch bei einem negativen Schufa-Vermerk oder ohne ausreichenden Einkommensnachweis, sind hohe Hürden aufgestellt. Einen möglichen Ausweg können dann Prepaid Kreditkarten darstellen.

Kreditkarte auch bei geringer Bonität

Prepaid Kreditkarten funktionieren auf Guthabenbasis ähnlich wie ein Prepaid Handy. Zunächst wird ein Geldbetrag in beliebiger Höhe aufgeladen, der dann ganz nach Bedarf wieder abgebucht werden kann. Man kann also nie mehr über die Kreditkarte ausgeben, als bereits reell eingezahlt ist. Daher ist das Verfahren für die ausgebenden Banken auch mit keinerlei Risiko verbunden. Prepaid Kreditkarten werden darum folglich ohne Schufa-Abfrage ausgestellt. Denn wie die finanzielle Situation des Kreditkartenbesitzers im Übrigen aussieht, kann dem Kreditkarteninstitut dann Schnuppe sein. Auch für Hartz 4 Bezieher kann diese Art der bargeldlosen Bezahlung daher eine Variante sein.

Zwei Beispiele für Prepaid Kreditkarten

Während man viele klassische Kreditkarten mittlerweile schon gratis erhält, sind die Prepaid Karten allerdings häufig relativ teuer. Bei Jahresgebühren um die 70 Euro plus zusätzlicher Transaktionskosten sollte man sich die Sache schon zweimal überlegen. Doch es geht auch günstiger. Manche Banken verlangen nur 20 oder 30 Euro Einrichtungsgebühr. Andere verzichten ganz darauf, haben aber dafür höhere Tarife in der Kontoführung.

» Kalixa Mastercard

Ein Kartenanbieter, der in letzter Zeit besonders auf sich aufmerksam gemacht hat, ist Kalixa. Für die Mastercard zahlen Sie hier keine Jahresgebühren. Und auch die Einrichtungsgebühr ist mit 4,95 Euro sehr moderat. Eine Aufladung des Guthabens ist per Banküberweisung kostenfrei möglich. Allerdings findet keine Guthabenverzinsung statt. Als eine Art Sparbuch sollten Sie die Kreditkarte also nicht ansehen. So lange Sie in Euro zahlen, werden bei Kalixa keine Transaktionsgebühren verlangt. Wird in eine andere Währung gewechselt, werden pro Vorgang 2,75 Prozent des Betrags erhoben. Ein Bezug der Kalixa Mastercard ist relativ unkompliziert möglich und wird ohne Schufa-Abfrage gewährt.

» Visa Prepaidkarte von Wüstenrot

Auch etliche Landesbanken wie die LB Berlin und die LB Baden-Württemberg haben Prepaid Karten im Leistungskatalog. Eine Kreditkarte, die Sie ganz ohne Jahresgebühr nutzen können, ist die Wüstenrot Top Giro Kreditkarte. Hierbei handelt es sich um eine Visa Prepaidkarte, bei der auch ein kostenloses Girokonto enthalten ist. Dieses Angebot ist zudem mit Online-Banking verbunden und Guthaben wird verzinst. Die ersten zwölf Abbuchungen im Jahr sind kostenfrei. Anschließend werden 0,99 Euro pro Buchungsvorgang berechnet. Es kann aber sein, dass bei diesem Angebot wegen der Kontoeröffnung die Schufa mit ins Spiel kommt.

Vorsicht im Gebühren-Dschungel

Wie die Beispiele zeigen, ist es für jede Kartenwahl besonders wichtig, die komplette Gebührenstruktur zu beachten und nicht nur auf die Jahresgebühren oder die Einrichtungsgebühr zu schauen. So können bei einem häufigen Einsatz der Karte erhebliche Folgegebühren durch die Abhebungen usw. anfallen. Einen prinzipiellen Unterschied macht es auch, ob Zinsen auf das Guthaben angerechnet werden oder nicht. Damit Sie im Gebühren-Dschungel ein wirklich vorteilhaftes Kreditkartenangebot für sich aussuchen können, kommt es daher auch sehr auf Ihre Nutzungsgewohnheiten und Ihre Ausgangssitution an. Bei manchen Kreditkarten wird ein vorhandenes Konto vorausgesetzt oder neu eröffnet. Andere können Sie auch ohne weiteres Konto ausgestellt erhalten. Bei den Einzahlungsmöglichkeiten gibt es ebenso Unterschiede, die die realen Kosten direkt tangieren. Prüfen Sie daher vor Ihrer Entscheidung, ob die gewünschte Nutzung tatsächlich für Sie praktikabel und erschwinglich ist.

Aktuellen Prepaid Kreditkarten-Vergleich vornehmen

Momentan sind in Deutschland die Prepaid Kreditkartenangebote erst im Kommen. Die Konditionen wechseln daher öfter und neue Angebote werden aufgelegt. Darum lohnt es unbedingt, einen aktuellen Prepaid Kreditkartenvergleich durchzuführen, wie er beispielsweise bei www.kreditkarten-report.com möglich ist. Auch auf Focus.de können Sie nach günstigen Anbietern Ausschau halten. Wählen Sie hier unter Kartentyp (ganz unten) entsprechend per Häkchensetzung nur die Prepaid-Angebote aus. Prinzipiell können Sie mit diesem Online-Vergleich auch noch einige weitere Voreinstellungen zu enthaltenen Leistungen und Kosten vornehmen. Durch einen gründlichen Vergleich, den Sie auch auf diversen anderen Portalen ergänzen können, lässt sich eine Prepaid Kreditkarte aussuchen, die auch bei einem schmalen Budget Sinn machen kann.

Fazit
Auch als Hartz 4 Empfänger muss man nicht zwangsläufig auf die Kreditkarte verzichten. Achten Sie allerdings darauf, wenn schon, denn schon einen möglichst günstigen Anbieter zu wählen.

Alle Infos zu Neuregelungen und Zuschüssen finden Sie auch in unserem Hartz 4 Ratgeber.

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