Tagesanleihen beim Bund – Geldanlage mit täglicher Verzinsung

Bundeswertpapiere
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Eine Geldanlage, bei der man jeden Tag Zinsen gutgeschrieben bekommt? Gibt es: Mit einer Tagesanleihe beim Bund können Sie jeden Tag neu vom Zinseszins profitieren.

Tagesanleihen beim Bund sind noch nicht so bekannt wie Bundesschatzbriefe oder Tagesgeld. Die Zinsen werden bei einer Tagesanleihe jeden Tag neu nach einem festgelegten Index bestimmt. Der fällige Zinsbetrag wird außerdem jeden Tag der Anlagesumme gutgeschrieben. Am folgenden Tag wird daher der neue Zins bereits für die erhöhte Geldsumme berechnet: Ein schöner Zinseszins-Effekt, der sich auf längere Frist ordentlich aufsummieren kann. Im Gegensatz zu vielen Tagesgeldkonten bei einer Bank, sind Tagesanleihen beim Bund zudem kostenfrei in der Verwaltung. Gebühren werden weder für den Erwerb am Anfang erhoben noch entstehen laufende Kosten. Bei Tagesanleihen handelt es sich um eine Wertpapieranlage. Die Mindestsumme für die Anlage beträgt 50 Euro.

Wie hoch sind die Zinsen?

Bei der Erstausgabe (Erst-Emission) der Wertpapiere im Juli 2008 betrug der Zinssatz ca. 3,63 Prozent. Der jeweils berechnete Satz wird anhand des so genannten EONIA-Zinssatzes ermittelt, der auch für den offiziellen Interbankenhandel herangezogen wird (wenn sich also Banken untereinander Geld leihen). Momentan liegen die Zinsen sehr viel niedriger. Wie sich daran zeigt, können bei einer Geldanlage als Tagesanleihe die Zinserträge in kurzen Abständen sehr deutlich nach oben oder nach unten variieren. Deshalb ist es hier besonders erforderlich, kontinuierlich ein Auge auf die jeweils aktuellen Zinsentwicklungen zu haben. Wird der gewünschte Mindestzinssatz unterschritten, kann man kurzfristig über eine andere Anlage nachdenken. Einer der Vorteile der Tagesanleihen ist ja, dass das Geld ohne lange Kündigungsfristen von einem Tag zum anderen frei verfügbar ist.

Flexibilität und Sicherheit

Zu den Hauptvorzügen einer Tagesanleihe zählt neben dieser hohen Flexibilität auch die große Sicherheit, die eine Geldanlage beim Bund mit sich bringt. Während man bei einem Tagesgeldkonto nicht immer sicher sein kann, ob man bei einer Zahlungsunfähigkeit der Bank sein Geld zurückbekommt, bürgt bei einer Tagesanleihe der Bund. Um eine Rückzahlung muss sich der Geldanleger also keine Sorgen machen. Wie hoch die jeweiligen Zinserträge sind, bleibt allerdings abhängig von der jeweiligen Marktentwicklung. Hier ist ein stetiges Vergleichen angesagt. Da sich Tagesanleihen auch besonders dafür eignen, kurzfristig Geldbeträge anzulegen und dann bald wieder in eine andere Anlageform zu stecken, ist immer, wenn eine entsprechende Transaktion ansteht, ein kurzer Blick auf die Konditionen bei den Tagesanleihen sinnvoll. Ein Zinsvergleich zu Tagesgeldkonten sollte dabei nicht fehlen.

Online-Rechner für die Rendite

Um für sich abzuschätzen, wie hoch die Erträge sein können, bietet die Deutsche Finanzagentur, die vom Bund mit der Durchführung dieser Finanzgeschäfte beauftragt ist, auf ihren Webseiten auch einen Renditerechner an. Hier kann man sich für eine gewünschte Anlagedauer anzeigen lassen, wie sich die Zinseinnahmen bisher entwickelt hätten. Bei allen Zinserträgen gilt es aber auch, mögliche Abzüge durch die Abgeltungssteuer mit einzukalkulieren. Prüfen Sie gegebenenfalls auch für Ihre Situation, ob Sie hiervon betroffen sind, und in welcher Höhe.

Fazit

Die Tagesanleihen des Bundes sind noch ein relativ neues Finanzinstrument. Bei einer guten Zinslage an den Finanzmärkten kann diese flexible Anlageform eine interessante Möglichkeit darstellen, um selbst bei kurzfristigen Geldanlagen Zinseszins-Effekte zu erhalten.

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