Es hört sich so schön an: all-inclusive – alles inklusive. Der Urlaub, bei dem bereits alles im Preis inbegriffen ist. Doch leider entspricht diese Vorstellung nicht immer der Wahrheit. Vielmehr gibt es keine einheitlichen Regelungen, was all-inclusive tatsächlich beinhalten muss. Ursprünglich waren damit lediglich die Getränke gemeint, die im Preis mit inbegriffen waren.
Heute sieht es so aus: Eventuell bekommen Sie die Vollpension im Hotel, sprich je nach Hotel zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag. Diese werden aber meist nur in Buffetform angeboten. Wenn Sie die häufig vorhandenen hauseigenen Restaurants besuchen wollen, bei denen man á la carte bestellen kann, muss hier oft extra gezahlt werden.
Auch an der Bar stehen einem häufig nicht sämtliche Getränke kostenfrei zur Verfügung, sondern nur nicht alkoholische Getränke oder Alkoholika aus dem Urlaubsland. Alle anderen Wünsche müssen Sie sich hier ebenfalls für teures Geld erkaufen. Gleiches gilt auch bei vielen anderen Angeboten, die laut Reisekatalog im Preis inbegriffen sind, aber dann nur in bestimmten Mengen oder Zeiten, wie etwa Sportangebote. Sportliche Aktivitäten wie Tauchen haben beispielsweise folgenden Haken: Der Tauchlehrgang an sich mag ja mit im Preis enthalten sein, die Ausrüstung ist es aber fast nie.
Was ist im Angebot wirklich enthalten?
Insofern gilt, zunächst einmal zu prüfen, was im all-inclusive Angebot tatsächlich erhalten ist und was nicht. Danach sollten Sie sich die Frage stellen, ob diese Art von Urlaub tatsächlich für Sie selbst geeignet ist. Denn wer einen all-inclusive Urlaub bucht, der bindet sich auch immer stark an sein Hotel. Ausflüge sind dann meistens von kurzer Dauer, weil ja schon bald das Abendessen auf dem Programm steht und Sie ja schließlich schon dafür bezahlt haben. Viele Urlauber verlassen die Anlage auch gar nicht, weil hier ja alles vorhanden ist. Darauf spekulieren auch die Hotels.
Reicht Ihnen die Hotelanlage?
Dies ist jedoch recht schade, wenn man es einmal genauer betrachtet. Denn wer die Hotelanlagen nicht verlässt, der verpasst auch viel in seinem Urlaub. Ein näheres Kennenlernen des Urlaubslandes wird durch den ständigen Aufenthalt in der Hotelanlage verhindert. Wenn für Sie das Land und Leute kennen lernen ein wichtiger Faktor im Urlaub ist, dann wird eine all-inclusive Reise Ihnen diesen Spaß unter Umständen nehmen.
Grundsätzlich müssen Sie sich also fragen, was Ihnen persönlich wichtiger ist, Land und Leute näher kennen zu lernen, die Sehenswürdigkeiten zu betrachten und auch einmal einen Blick hinter die Kulissen der touristischen Hochburgen zu werfen oder doch eher den ganzen Tag faul am Pool liegen und sich sonnen. Nur wer sich diese Frage gestellt und ehrlich beantwortet hat, kann tatsächlich und endgültig sagen, ob der all-inclusive Urlaub das Richtige ist.
Natürlich ist dies am Ende auch eine Geldfrage. All-inclusive Urlaub ist, besonders wenn Ausflüge und besondere sportliche Aktivitäten mit inbegriffen sind, oft ein teurer Spaß.
Sorgenfrei oder selbstständig?
Andererseits müssen sich auch um nichts kümmern. Ganz im Gegensatz zu einer Individualreise, bei der unter anderem die Anfahrt oder der Flug selbst geregelt, ein passendes Hotel gefunden und die Fahrt zu diesem vom Flughafen organisiert werden muss. Dafür kommen Sie hierbei in den Genuss tiefer ins Urlaubsland vordringen zu können Fernab von touristischen Hochburgen ist zudem noch manches unentdeckte Schnäppchen zu finden.
Fazit: Bei all-inclusive Angeboten von Reiseveranstaltern ist wichtig, was in diesen enthalten ist. Beim Buchen sollten Sie also das Kleingedruckte genau unter die Lupe nehmen, damit Sie am Ende nicht noch draufzahlen müssen. Abgespeckte all-inclusive Angebote gibt es auch schon für den kleinen Geldbeutel, allerdings ist hier entgegen dem Namen längst nicht alles inklusive.