Sichtschutz für den Garten selbst bauen

Ein Garten ist für viele Menschen ein Rückzugsort, um sich zu entspannen und Ruhe und Einsamkeit zu genießen. Deswegen wollen die Meisten auch nicht, dass Hinz und Kunz jeden Winkel der grünen Oase einsehen können. Daher werden kleine Ecken geschaffen, die uneinsehbar sind. So hat man seine Ruhe und kann sich auch mal etwas freizügiger dem Sonnenbaden widmen.

holzzaun als sichtschutz
Bauen Sie sich im Garten selbst einen Sichtschutz. / © Alexander Limbach – stock.adobe.com

Auch Terrassenplätze sind gern so gestaltet, dass man sie nicht von außen einsehen kann. Neben dem Effekt, dass man nicht gesehen wird, können diese Plätze auch vor Wind schützen und zugleich den Garten um ein Vielfaches interessanter machen. So überblickt man nicht gleich das komplette Grundstück, sondern hat immer wieder etwas Neues zum entdecken. Heute wollen wir Ihnen ein paar schöne Möglichkeiten zeigen, wie Sie ganz schnell und vor allem günstig einen Sichtschutz selbst bauen können.

Die Hecke als Sichtschutz

Der beste, natürlichste und dabei noch am längsten haltbare Sichtschutz ist und bleibt die Hecke. Diese gibt es in vielen Variationen. Als Buchenhainhecke, als Kirschlorbeerhecke, als Thujahecke, als Rosenhecke – es gibt unzählig viele Möglichkeiten. Zwei Dinge haben diese Hecken gemeinsam: Sie sind sehr schön, aber sie sind auch sehr teuer. Außerdem ist nicht immer gesagt, dass es schön aussieht, wenn eine Hecke einen kompletten Garten umgibt. Schließlich zeigt man doch auch gern anderen Leuten, was man aus seinem Garten gemacht hat. Also lieber kleine Punkte im Garten schaffen, die man von außen nicht einsehen kann, den Rest offen gestalten. Das ist nur ein Tipp – man sollte es natürlich so gestalten, wie man es selbst für richtig hält.

Sichtschutz selbst bauen

Einen Sichtschutz kann man ohne große Probleme und ganz billig selbst bauen. An zwei Beispielen wollen wir Ihnen das verdeutlichen:

Äste und Baumstämme als Sichtschutz

Machen Sie doch mal einen schönen Ausflug in einen nahe gelegenen Wald, nehmen Sie die Kinder mit und gehen Sie Holz sammeln. Natürlich nur Äste, die herumliegen, nicht mit der Säge losziehen, das ist verboten. Holen Sie sich Äste, die maximal fünf Zentimeter im Durchmesser sind und Minimum zwei Meter lang. Davon reichlich ins Auto packen und ab in den Garten. An dem Ort, an dem Sie den Sichtschutz möchten, ein zehn Zentimeter breites und 20 bis 30 Zentimeter tiefes Loch ausheben. Die Äste hier senkrecht hineinstellen und gut mit Erde befestigen. Als Stabilisator sollte man in einer Höhe von etwa 1.80 Meter eine Querverstrebung anbringen. Am einfachsten ist es natürlich, wenn man den Sichtschutz an einer bereits vorhandenen Pergola anbringt. Nun die Äste miteinander verbinden. Geeignet und sehr schön ist hier Bast. Und schon ist der Sichtschutz fertig. Wer will, kann an hervorstehenden Ästen noch Verzierungen anbringen oder eine Blume daran emporwachsen lassen.

Strohballen als Sichtschutz

Eine sicherlich recht unkonventionelle Methode, dafür aber sehr effektvoll und ein echter Hingucker, sind Strohballen. Diese bekommt man am besten auf einem Bauernhof. Dort einfach mal nachfragen. Die Ballen dürfen ruhig eine Größe von 80 x 80 x 200 cm haben. Hiervon zwei hintereinander und zwei Reihen übereinander stapeln und ein völlig eigenwilliger Sichtschutz ist in Ihrem Garten platziert. Probieren Sie es aus, das kommt bestimmt gut an und es macht keine Arbeit. Strohballen hinlegen, fertig. Die Kosten für die Strohballen muss man aushandeln, aber man kann so mit etwa zehn Euro pro Ballen rechnen.

Pflanzen als Sichtschutz

Wir hatten ja schon die Hecken als Sichtschutz angesprochen. Diese sind meist nicht nur teuer, sondern es dauert auch eine lange Zeit, bis sie die Größe erreicht haben, um sie als Sichtschutz nutzen zu können.

Aber es gibt auch andere Pflanzen. Anzumerken ist, dass man bei rankenden Pflanzen natürlich ein Spalier braucht, das man sich aber ebenfalls selbst aus Holz kostengünstig bauen kann.

Einjährige Pflanzen als Sichtschutz

Will man auf Pflanzen als Schutz nicht verzichten, dann kann man sich schnell rankende Gewächse holen. Dazu zählen zum Beispiel Kapuzinerkresse, Schwarzäugige Susanne, Wicken oder auch die Glockenrebe. Diese Pflanzen sind allerdings nur einjährig, müssen also jährlich neu gesät werden, was zur Folge hat, dass man im April oder Mai noch nicht mit einem sehr dichten Sichtschutz rechnen kann. Die Kosten hierfür sind verschwindend gering, denn man kauft diese Pflanzen als Samen zum Aussähen. Diese sind meist unter einem Euro zu bekommen.

Mehrjährige Pflanzen als Sichtschutz

Mehrjährige Gewächse wie Clematis, Efeu, verschiedene Weinsorten, Blau- und Goldregen und auch Kletterobst werden ebenfalls gerne als Sichtschutz genommen. Hier muss man allerdings etwas Geld investieren und ein wenig Geduld mitbringen, denn mehrjährige Pflanzen brauchen schon mal zwei oder drei Jahre, bis sie so groß sind, um auch Sichtschutz zu bieten. Preislich liegen die Pflanzen zwischen fünf und 20 Euro, je nach Größe.

Stauden als Sichtschutz

Eine zweite Möglichkeit, sich mit Pflanzen einen Sichtschutz zu bauen ist es, eine Wand aus Blumentöpfen nebeneinander zu stellen. Wenn möglich sollte dies in verschiedenen Höhen geschehen und mit hohen Stauden. Dieser Sichtschutz ist mit der Zeit nicht nur undurchdringlich, sondern sieht optisch, durch die verschiedenen Höhen, auch noch schön aus. Stauden wie Sonnenhut, Prachtspiere, Fackellilien oder auch Lupinen und Fingerhut sind recht günstig zu bekommen, die meisten liegen unter fünf Euro.

Gräser als Sichtschutz

Wer noch ein wenig mehr Geduld mitbringt und auch mal vier oder fünf Jahre warten kann, der wird mit einem ganz tollen Sichtschutz belohnt, der nicht nur verdammt gut aussieht, sondern auch ein ganz eigenes Flair in jeden Garten bringt. Die Rede ist von Gräsern. Pampasgras, Zebragras, Chinaschilf oder Gartenbambus – ein Hauch von Asien weht hier durch den Garten. Diese Gräser kann man auch schon mehrjährig kaufen, hier sind sie allerdings recht teuer. Im noch jungen Zustand bekommt man sie für unter zehn Euro bekommen. Vorsicht – die Gräser werden wirklich richtig buschig, also genügend Platz lassen!

Fazit: Will man schnellen Sichtschutz und dabei sparen, dann baut man sich am besten selbst einen aus Holz, das man im Wald sammelt, oder aber man holt sich einjährige Pflanzen, die schnell ranken. Ein wenig mehr kosten die mehrjährigen Pflanzen, dafür hat man auch länger etwas davon. Man muss also keine Unsummen ausgeben, um in den Genuss eines schönen und effektiven Sichtschutz für den Garten, die Terrasse oder den Balkon zu kommen. Man muss allerdings auch wissen, dass solch selbst gemachter Sichtschutz nicht so stabil ist, wie Sichtschutzwände, die man fix und fertig im Baumarkt kaufen kann. Dafür hat man aber etwas individuelles, was nicht jeder hat und man spart eine Menge Geld.

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