Dass wir für unser Alter vorsorgen müssen, weil die normale Rente wohl nicht mehr ausreichen wird,
das dürfte mittlerweile allen klar sein. Doch das „WIE“ ist immer das Entscheidende. Denn vieles wird
angeboten, vieles wird versprochen, die Frage ist nur, ob es das auch hält. Welche Geldanlage ist
für mich die Beste, mit welcher Anlage kann ich am meisten herausholen. Und vor allem: wie viel
möchte ich eigentlich haben?
Die letzte Frage ist wohl am einfachsten zu beantworten: man will immer so viel, wie eben möglich
ist. Eine Summe, die einem in 20, 30 oder 40 Jahren einmal zur Verfügung stehen soll, hängt aber
auch immer von zweierlei Dingen ab. Natürlich von den Zinsen und der Zinsenwicklung, aber noch
wichtiger, von dem, was man sich momentan auch leisten kann. Es macht wenig Sinn, wenn man
für das Alter vorsorgen will, monatlich einen gewissen Betrag dafür aufwendet, aber dann
mit dem, was übrig bleibt, nicht zu recht kommt. Als erstes muss einem klar sein, wie viel
man monatlich entbehren kann, dann erst kann nach der geeigneten Anlageform gesucht werden.
Angebote von Banken und Versicherungen gilt es nun zu studieren. Aber Vorsicht vor Lockangeboten:
die Geld- und Versicherungsinstitute wollen nicht etwa, dass wir gut versichert sind, sondern
wollen in erster Linie, dass das Unternehmen am Abschluss verdient. Die Wünsche des Kunden kommen
erst an zweiter Stelle. Das wird klar, wenn man sich mal Anlageformen bei Versicherungen und Banken
genauer betrachtet! Starten wir mal mit der Versicherung.
Den richtigen Partner finden und das Beste herausholen
Versicherungen sind prinzipiell erst einmal nicht schlecht. Doch muss man schon die Augen offen halten, das man sich nicht so versichert, dass am Ende nicht nur nichts rauskommt dabei, sondern man auch noch draufzahlt. Ein kleines Rechenbeispiel:
Ein 35-jähriger schließt eine private Rentenversicherung ab und zahlt monatlich einen Betrag von 150 Euro ein. Mit 67 Jahren will er in Rente gehen, zahlt also effektiv 32 Jahre in die Versicherung ein. Das entspricht einem Betrag von etwa 58.000 Euro. Bei einem Zinssatz von 2,5 Prozent sind das dann ca. 88.000 Euro, die er nach 32 Jahren ausbezahlt bekommt. Da momentan die Inflation bei 1,5 Prozent liegt, hat er allerdings effektiv nur einen Betrag von 56.000 Euro, das bedeutet, er würde sogar einen Verlust von 2.000 Euro machen. Nur für den Fall, dass die Inflation bei 1,5 Prozent bleibt und nicht steigt. So gesehen hat er also 32 Jahre lang eingezahlt, bekommt aber weniger als 31 Jahre zurück. Das kann man wohl kaum Wertzuwachs nennen. Dennoch sind nicht alle Versicherungen so gestrickt. Auch wenn Finanzexperten vor einem längerfristigen Abschluss ihre Bedenken äußern. Eine richtige Kalkulation mit Rücksichtnahme der Inflationsrate ist also zwingend notwendig. Unverbindliche Angebote mit Angebotsrechner kann man im Internet finden und sind als Vorab-Information durchaus empfehlenswert.
Lassen Sie uns nun zur Abteilung Aktien kommen. Auch wenn es in der momentanen Lage auf dem Finanzmarkt nicht so rosig aussieht und viele sich nicht trauen, gerade in Aktien anzulegen, sollte man diese Option nicht außer Acht lassen.
Die besten Möglichkeiten ausschöpfen
Aktienfonds werden von Banken sehr beworben. Ganz klar, das Vertrauen in Aktien ist momentan nicht das Beste. Damit man auch weiß, was es mit Aktienfonds auf sich hat, vielleicht eine kurze Erklärung: Aktienfonds sind Investmentfonds auf Aktienbasis. Anders als bei Investmentfonds, wo beispielsweise in Immobilien investiert wird, wird bei Aktienfonds eben auf die Wertpapiere gesetzt. Dabei unterscheidet man die Regionalfonds und die Branchenfonds. Bei den Regionalfonds wird in Länder oder ganze Regionen investiert, so zum Beispiel in Deutschland, die USA oder in Europa, bei den Branchenfonds eben in unterschiedliche Branchen wie Energie, Gesundheit oder Technologie. Da Aktienfonds natürlich an den Kursentwicklungen der Wertpapiere hängen, hat man das Problem, dass man Verluste machen kann, wenn die Kurse fallen, in die man investiert hat. Wer also das Risiko nicht scheut, für den ist ein Aktienfond vielleicht genau das Richtige. Alle anderen sollten die Finger davon lassen.
Alle die, die Aktienfonds haben oder haben wollen, werden wohl von den hohen Renditen angelockt: Jährlich zwischen fünf und acht Prozent sind hier drin. Hinzu kommt noch, dass die Aktienfonds sogar steuerfrei sind, wenn man sie länger als ein Jahr hält. Wer also Aktienfonds hat, sollte sehen, dass er sie so lange wie möglich behält. Auch wenn die Banken versuchen werden, einem das auszureden. Die Begründung der Geldinstitute: die alten Aktienfonds würden nicht mehr genug Rendite abwerfen. Deswegen solle man doch Neue kaufen und die Alten verkaufen, so könne man wieder eine höhere Rendite erzielen. Was die Banken dabei aber verschweigen ist, dass pro Jahr Gebühren fällig werden, wenn man wechselt. Die können bis zu sechs Prozent betragen. Alles weitere kann man sich selbst ausrechnen: wenn man nun eine Rendite von maximal acht Prozent bekommen würde und eine Gebühr von sechs Prozent zahlen muss, dann hat man einen effektiven Gewinn von zwei Prozent. Berücksichtigen muss man dabei immer die Geldentwertung, die zurzeit bei 1,5 Prozent liegt. Es bleibt also unter dem Strich nichts übrig und das ist nicht Sinn der Sache. Deswegen empfehlen Experten, dass man Aktienfonds auf lange Zeit hin anlegen und nicht jedes Jahr erneuern soll.
Geld richtig anzulegen wird mit der Zeit nicht leichter. Schon allein deshalb nicht, weil keiner weiß, wie sich die Finanzwelt weiter entwickeln wird. Dennoch gibt es auch gute und sichere Anlageformen. Um diese zu finden, muss man sich die Zeit nehmen und umfassend informieren. Vielleicht erst einmal auf eigene Faust, denn wenn man zu einer Bank oder Versicherung geht, dann wird man von Menschen beraten, die ihr eigenes Produkt verkaufen wollen und demnach nicht objektiv beraten können. Unabhängige Finanzberater sind ebenfalls eine gute Wahl. Wenn man so an die Sache rangeht, dann wird das auch was mit der richtigen Geldanlage.
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