Ansparfonds auch für Kleinanleger?

Inflation was ist das
© rcfotostock – Fotolia.com

Viele Menschen entscheiden sich, in ihrem Leben Vermögen aufzubauen, indem sie monatlich kleinere Beträge zurücklegen. Dabei werden immer wieder die unterschiedlichsten Fonds zur Nutzung heran gezogen. Spezielle Ansparfonds signalisieren hohe Renditen, wobei jedoch oft über Jahre hinweg in diese eingezahlt muss. Auf dem Prüfstand stehen aktuell gerade Ansparfonds, die als geschlossene Fonds auftreten. Mit diesen sollen speziell Kleinanleger angeworben werden. Mit geringen monatlichen Beträgen wird dabei ein beträchtliches Vermögen aufgebaut.

Wie arbeiten Ansparfonds

Ziel der Fonds ist es dabei große Summen an Kapital auch mit Hilfe monatlicher Beiträge zu finanzieren oder refinanzieren. In der Regel investiert ein geschlossener Fonds ja sofort zum Beispiel in ein Schiff, ein Unternehmen oder Immobilien. Bis das Gesamtkapital dafür auch durch die Ratenzahlungen endlich eingezahlt ist, hat er grundsätzlich zwei Möglichkeiten zu investieren, die aus Sicht der Anleger aber beide nicht der goldene Mittelweg sind.

Vorfinanzierung über Kedite

Zum einen kann der Fonds bereits vorab investieren und die Investition über einen Kredit finanzieren. Der Nachteil für die Anleger: Die Zinskosten senken die Renditen. Der Vorteil: Durch die sofortige Investition können auch sofort Renditen erwirtschaftet werden. Ein weiteres Risiko bei der Kreditaufnahme für die Investition besteht darin, dass viele Sparer nicht wirklich die komplette Laufzeit durchhalten, vorzeitig aussteigen und so die Tilgung und die Zinszahlungen für den Kredit nicht mehr gewährleistet werden können.

Festanlage bis das Gesamtkapital zusammen gekommen ist

Die andere, etwas sichere Variante ist, die Gelder auf Tagesgeld- oder Festgeldkonten anzulegen, bis das benötigte Gesamtkapital beisammen ist. Auch andere Geldmarkttitel kommen hierbei in Frage. Dabei besteht der Nachteil für die Anleger darin, dass mit diesen Anlageformen, die einst versprochenen Renditen kaum eingehalten werden können. Zudem kommen die Renditen, die man sich eigentlich von Anfang an versprochen hat, erst deutlich später zum Tragen. Dadurch verringert sich natürlich auch die Gesamtrendite, da hohe Renditen schließlich nur für einen deutlich kürzeren Zeitraum angefallen sind.

Gechlossene Fonds für Großanleger

Üblicherweise werden geschlossene Fonds ohnehin nur für größere Anleger angeboten. Dabei muss man schon mit Mindestanlagesummen von etwa 10.000 Euro an aufwärts rechnen. Da diese Beträge aber gerade für Kleinanleger kaum aufzubringen sind, richten sich geschlossene Fonds wohl doch eher an ein vermögenderes Klientel.

Risiken von geschlossenen Fonds

Zudem bergen geschlossene Fonds auch hohe Risiken. In der Regel wird das Kapital nur in einige wenige Beteiligungen gesteckt. Springt jetzt aber ein großer Mieter einer Immobilie plötzlich ab, oder wird das Schiff, in das investiert wurde, nur noch selten gechartert, entstehen erhebliche Verluste. Dies kann sowohl bei normalen geschlossenen Fonds geschehen, als auch bei den hier beschriebenen Ansparfonds.

Für Kleinanleger, die sich über Jahre hinweg nur auf diesen einen Fonds konzentriert haben und ihr gesamtes Erspartes hinein gesteckt haben, kann das schnell den finanziellen Ruin bedeuten. Deshalb sind geschlossene Fonds in der Regel nur vermögenden Kunden zu empfehlen, die nur einen Bruchteil ihres Vermögens in solchen Fonds anlegen, weiterhin aber über andere Mittel verfügen.

Lange Laufzeiten für die Anlage

An das Geld in einem geschlossenen Fonds kommt man vor Ablauf der Laufzeit nur unter erschwerten Bedingungen und mit teilweise massiven Verlusten wieder heran. Will man nach einiger Zeit aus dem Fonds aussteigen und kann die monatlichen Raten womöglich nicht mehr bezahlen, so gehen einige Fondsbetreiber sogar noch weiter: Sie klagen auf die Zahlung der monatlichen Einzahlung. Unter Umständen kann es dabei sogar zur Zwangsvollstreckung kommen, was wohl für keinen der Beteiligten im Sinne der Anlage gewesen sein kann.

Fazit: Bevor man sich als Kleinanleger also für einen geschlossenen Fonds entscheidet, sollte man in jedem Fall erst einmal berechnen, welche Kosten dabei auf einen zukommen.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*