Bodenbeläge im Vergleich – Vorteile und Nachteile

In diesem Ratgeber stelle ich Ihnen einen Bodenbeläge-Vergleich zur Verfügung und die jeweiligen Vor- und Nachteile gegenüber.

Bodenbelag Parkett
Vergleichen Sie mit uns verschiedene Bodenbeläge für Ihre Wohnung. / © hanohiki – stock.adobe.com

Sie renovieren Ihre Wohnung, beziehen bald ein neues Eigenheim oder haben einfach mal Lust auf eine optische Veränderung in den eigenen vier Wänden? Dann stellt sich über kurz oder lang die Frage nach dem passenden Bodenbelag. Pflegeleicht soll er sein, der neue Boden, oder legen Sie doch mehr Wert auf Gemütlichkeit? Die Ansprüche sind ebenso unterschiedlich wie die einzelnen Materialien. Lassen Sie uns die verschiedenen Bodenbeläge vergleichen, um so herauszufinden, welcher Boden zu Ihnen passt und wo sich eventuell der eine oder andere Euro sparen lässt.

Welche Bodenbeläge gibt es?

Bevor ich mit dem Vergleich beginne, muss natürlich die Frage geklärt werden, welche Bodenbeläge es überhaupt gibt. Die gängigsten Böden in deutschen Wohnräumen sind:

  • Parkett
  • Laminat
  • Fliesen
  • Vinyl (PVC)
  • Linoleum
  • Kork
  • Teppich / Auslegeware

Parkett – der edle Bodenbelag

Die Nummer 1 unter den Holzfußböden ist das Parkett. Der Bodenbelag wird überwiegend im Wohn- und Schlafbereich verlegt. Während vor ein paar Jahren noch überwiegend Stabparkett verlegt wurde, findet man heute mehr und mehr Dielenparkett vor, besonders wenn der Wohnbereich im Landhausstil eingerichtet ist, siehe auch Einrichtungsbeispiele von benuta. Parkett darf nur als solches verkauft werden, wenn es der DIN/EN 13489 entspricht, die Folgendes besagt:

  • Die Nutzschicht muss eine Mindestdicke von 2,5 mm haben.
  • Für die Nutzschicht ist Massivholz vorgeschrieben, die übrigen Schichten können aus Holz, aber auch aus Holzwerkstoffen (HDF, MDF) bestehen.

Echtholz-Liebhaber finden im Parkett definitiv den perfekten Bodenbelag und stören sich dabei nicht an der Natürlichkeit des Holzes. So kann es – je nach Qualität – vorkommen, dass Aststellen sichtbar sind. Etwas nachteilig ist der Pflegeaufwand, denn bei Schäden im Parkett muss der Bodenbelag abgeschliffen und neu versiegelt werden.

Laminat – das preiswerte Pendant

Bodenbelag Laminat
Laminat sieht elegant aus und ist preiswert. / © dit26978 – stock.adobe.com

Wer die Kosten für einen Echtholzfußboden scheut, findet eine kostengünstige Alternative bei toom, bzw. Ihrem ganz persönlichen Lieblings-Fachmarkt vor Ort. Laminat ist aber nicht nur wegen des recht erschwinglichen Preises einer der beliebtesten Bodenbeläge. Natürliche Optik, pflegeleicht und vor allem leicht zu verlegen, das sind die Argumente, die in erster Linie für Laminat sprechen.

Beim Laminat wird kein echtes Holz verarbeitet, sondern auf Holzspanplatten und Faserplatten zurückgegriffen. Qualitativ gibt es hierbei aber große Unterschiede. Wichtig ist es daher, beim Kauf auf die Angabe der Paneelstärke zu achten. Wer sich mit einer Dicke von 6 mm zufriedengibt, muss mit einem schnelleren Verschleiß des Bodenbelags rechnen. Experten empfehlen mindestens eine Paneelstärke von 7, besser mehr. Und noch einen Punkt lege ich Ihnen ans Herz – kaufen Sie Laminat immer mit integrierter Trittschalldämmung. Damit wird, wie der Name schon sagt, der Schall beim Auftritt gedämmt und eine zusätzliche Wärmedämmung gewährleistet.

Fliesen – hygienischer Bodenbelag

Bodenbelag Fliesen
Im Badezimmer bieten sich Fliesen als Bodenbelag an. / © ARochau – stock.adobe.com

Der Begriff Bodenfliesen assoziiert in vielen Köpfen sofort das Gefühl von Unbehaglichkeit und Kälte. Früher mag das sicher auch der Fall gewesen sein, denn die Auswahl an Fliesen war nicht sonderlich groß und im Vergleich zu heute, auch nicht wirklich „abwechslungsreich“. Fliesen haben aber einen entscheidenden Vorteil – die hygienische Oberfläche. Das ist sicher auch der Hauptgrund, warum in den meisten Küchen und Bädern, Fliesen auf dem Boden verlegt werden. Verschüttete Lebensmittel oder ein übergelaufenes Waschbecken, schaden den Fliesen in keiner Weise. Aber auch in anderen Wohnräumen können Fliesen verlegt werden – wenn die Auswahl vorher gut durchdacht wurde. Fliesen in Mosaikoptik oder in Holzdekor geben dem Raum eine wohnliche Atmosphäre.

Fliesen sind (eigentlich) sehr langlebig, wenn die Qualität stimmt. Diese unterscheidet sich unter anderem in der Abriebgruppe (I bis V). Je höher die Abriebklasse, desto robuster die Fliese. Bei geringer Abriebgruppe ist das Material „weicher“, es kann also passieren, dass die Fliese bereits beim Herunterfallen eines Kochtopfs einen Sprung bekommt. Sollen oder müssen einzelne Fliesen ausgetauscht werden, ist dies eine sehr aufwendige Angelegenheit.

Vinyl – Bodenbelag aus Kunststoff

Bodenbelag Vinyl
Vinyl ist ein Bodenbelag aus Kunststoff. / © luckeyman – stock.adobe.com

Vinylbodenbeläge werden aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt und sind deshalb im Ursprung ein recht harter Bodenbelag. Erst durch den Zusatz von Weichmachern erlangt der PVC-Boden seine Elastizität. Dieser Tatsache verdankt der Vinylboden leider auch seinem schlechten Ruf. Ob und wann Fußbodenbelag aus Vinyl gesundheitsschädlich ist, hängt aber maßgeblich in der Verantwortung der Hersteller. Also vor dem Kauf unbedingt informieren!

Besonders gern wird Vinyl im Bad verlegt, da es ähnliche Eigenschaften hat wie Fliesen, aber deutlich schneller und einfacher zu verlegen ist. Vinyl ist wasserundurchlässig, saugt sich also nicht voll, lässt sich leicht reinigen und ist inzwischen in zahlreichen optischen Varianten erhältlich – auch Holzdekor!

» Achtung: Wenn Sie eine Fußbodenheizung haben, fragen Sie vor dem Kauf, ob der Vinylboden dafür geeignet ist.

Linoleum – besser als vermutet

Bodenbelag Linoleum
Linoleum ist ein unterschätzter Bodenbelag. / © Iriana Shiyan – stock.adobe.com

Linoleum ähnelt zwar optisch dem Vinylboden, hat aber sonst nicht viel mit der PVC-Variante gemein. Der beliebteste Fußbodenbelag aus den 1950er-Jahren hat sich bis heute am Markt gehalten, qualitativ aber deutlich verbessert. Linoleum wird fast immer aus natürlichen Rohstoffen, wie Leinöl, Korkmehl, Naturharz und gemahlenem Kalkstein hergestellt und darf somit als nachhaltiger Fußbodenbelag bezeichnet werden.

In den 1980er-Jahren erlebte Linoleum als preiswerter Bodenbelag ein Comeback, hatte zu dieser Zeit aber noch den Nachteil, dass das Material schnell spröde wurde und gerade bei unebenem Untergrund Risse bekam. Linoleumböden der heutigen Zeit haben diese negativen Merkmale nicht mehr. Linoleum ist ein weicher Belag, der sich gut reinigen lässt und aus gesundheitlicher Sicht auch bedenkenlos im Kinderzimmer verlegt werden kann. Erhältlich ist Linoleum als Meterware von der Rolle oder als einzeln verlegbare Fliesen.

Kork – für alle, die es gern gemütlich haben

bodenbelag kork
Kork ist ein gemütlicher Bodenbelag. / © Mediaparts – stock.adobe.com

Wer einmal auf einem Korkfußboden gelaufen ist (am besten barfuß), wird ihn lieben. Der Bodenbelag hat eine angenehme Haptik, ist rutschfest, warm und feuchtigkeitsregulierend. Das zur Herstellung benötigte Kork wird aus der Rinde von Bäumen gewonnen. Im Endzustand entsteht ein strapazierfähiger und vor allem elastischer Bodenbelag.

Korkfußboden besteht meist aus einzelnen Fliesen (Dicke 4 bis 6 mm), die ganz nach Wunsch angeordnet werden können. Farblich ist hier weit mehr als nur das typische Holzdekor machbar. Der Gesundheit zuliebe sollte der Kork-Bodenbelag keine Lösungsmittel enthalten!

Teppich – mit Bedacht wählen

Bodenbelag Teppich
Teppiche passen zu vielen Bodenbelägen. / © lawcain / stock.adobe.com

Einzelne Teppiche werden überwiegend in Kombination mit einem der oben genannten Fußbodenbeläge verlegt. Das bietet sich vor allem bei großen Räumen an, weil der Raum mit einem Teppich an Wohnlichkeit gewinnt. Teppiche, mit einer Größe von bis zu 2 Metern, kosten heute nicht mehr die Welt und können nach Abnutzung oder bei Nichtgefallen auch rasch wieder ausgetauscht werden.

Anders sieht es bei Teppichfußboden aus, der als Meterware verkauft wird. Die Entscheidung sollte gut überlegt sein und nicht für Räume getroffen werden, in denen man sich permanent aufhält. Die Gefahr von Laufspuren und Flecken ist entsprechend groß. Wenn Sie morgens barfuß aus dem Bett steigen und das warme, weiche Gefühl des Teppichflors an Ihren Füßen genießen möchten, dann ist Teppichboden die beste Wahl für Ihr Schlafzimmer.

Bodenbeläge – Vor- und Nachteile im Überblick

BodenbelagVorteileNachteile
Parkett+ edles Design
+ besteht aus Naturmaterial (Holz)
+ langlebig
+ relativ strapazierfähig
– in Feuchträumen nur bedingt einsetzbar
– Rissbildung möglich
– Abschleifen ist sehr aufwändig
Laminat+ lässt sich eicht verlegen (Klick-System)
+ pflegeleicht
+ große Designauswahl
+ strapazierfähig
+ zum Teil für Feuchträume geeignet
– kann nicht abgeschliffen werden
– Trittschalldämmung muss verlegt bzw. angebracht sein
Fliesen+ strapazierfähig
+ langlebig
+ hygienisch
+ pflegeleicht
– eventuell fußkalt
– Austausch bei Defekt aufwändig
– Ersatzfliesen sollten vorhanden sein
Vinyl+ leicht zu verlegen
+ schalldämmend
+ wasserabweisend
+ große Designauswahl
– hoher PVC Anteil
– eventuell gesundheitsschädlich
Linoleum+ widerstandsfähig
+ langlebig
+ wärmedämmend
+ antistatisch
+ pflegeleicht
– anfällig gegenüber Feuchtigkeit
– lichtempfindlich (Farben können verblassen)
Kork+ fußwarm
+ isoliert gut
+ wasserabweisend
+ pflegeleicht
– weich
– Möbelabdrücke können sichtbar sein
Teppich– gemütlich
– schalldämmend
– fußwarm
– schmutzanfällig
– nicht für Allergiker geeignet

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