Immer wieder kommt es zu Verhandlungen über die Höhe des Gehalts zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Dabei will natürlich jede Partei für sich selbst das Beste raus holen. Der Arbeitnehmer möchte angemessen für seine Tätigkeit entlohnt werden, weshalb er ja auch meist zu einem Gespräch über das Gehalt bittet. Der Arbeitgeber wird bestrebt sein, so wenig wie möglich zu zahlen, aber dennoch die besten Leistungen zu erhalten. Da dies aber nun mal nicht möglich ist, muss man sich irgendwo in der Mitte treffen. Dabei wird dann in der Regel eine kleine Gehaltserhöhung drin sein.
Geringes Netto-Gehalt, trotz Gehaltserhöhung?
Nach langen Verhandlungen hat man es also geschafft und bekommt etwas mehr Geld. Doch wie groß ist der Schreck häufig, wenn man am Ende des Monats auf die Gehaltsabrechnung sieht? Da steht zwar ein höherer Bruttobetrag, allerdings ist der Auszahlungsbetrag, der auf dem Konto erscheint, nicht wirklich gestiegen. Dies liegt vor allen Dingen an den Steuern und den Sozialversicherungsabgaben. Diese steigen bei einem höheren Bruttogehalt natürlich ebenfalls an. Oftmals ist es auch so, dass zum Beispiel vor der Gehaltserhöhung noch kein Solidaritätszuschlag fällig wurde, nach der Erhöhung ist dieser aber abzuführen. So hat man letztlich nicht wirklich viel von seiner mühsam ausgehandelten Gehaltserhöhung.
Geldwerte Vorteile & betriebliche Altersvorsorge
Um dem vorzubeugen, ist es eventuell sinnvoller, anstatt eine Gehaltserhöhung auszuhandeln, mit dem Arbeitgeber geldwerte Vorteile zu vereinbaren oder eine höhere Einzahlung in die betriebliche Altersvorsorge zu nutzen. Denn solche Beträge können oft auch steuerfrei gewährt werden. So kann der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer monatlich einen Tankgutschein zur Verfügung stellen oder ähnliches.
Freibeträge auf Lohnsteuerkarte eintragen lassen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man sich das Gehalt so erhöhen lassen kann, dass man im Endeffekt auch tatsächlich mehr Geld in der Tasche hat. So können Sie beim Finanzamt einen Steuerfreibetrag auf der Lohnsteuerkarte eintragen lassen. Denn wer täglich mit dem Auto zur Arbeit fahren muss, der wird ohnehin beim Lohnsteuerjahresausgleich seine Fahrtkosten geltend machen. Um nun nicht eine immense Steuererstattung zu erhalten, sondern vielmehr das Geld monatlich gleich zur Verfügung zu haben, kann man den geschätzten Freibetrag für die Fahrtkosten auch direkt auf der Lohnsteuerkarte eintragen lassen. In diesen Fällen ist es dann so, dass vom Einkommen ein geringerer Steuerbetrag abgezogen wird, weil sich das zu versteuernde Einkommen automatisch um den Freibetrag verringert.
Berechnen Sie das Netto-Einkommen
Bevor Sie also wirklich auf einer Gehaltserhöhung beharren, sollten Sie sich erst einmal schlau machen, was von dieser überhaupt übrig bleiben würde und ob es nicht andere, zum Teil deutlich sinnvollere Möglichkeiten gibt, das eigene Einkommen zu erhöhen. Hierzu finden sich auch spezielle Gehaltsrechner im Internet, mit denen man genau ermitteln kann, wie viel eine Gehaltserhöhung im eigentlichen Sinn bringen würde.
Fazit: Einige Ratgeber im Web beschäftigen sich auch damit, ob es sinnvoller wäre, beispielsweise um die Zuteilung eines Firmenwagens zu bitten oder ähnliches und man damit nicht letztlich doch mehr Geld im Portmonee hätte, als mit einer einfachen Erhöhung des monatlichen Gehalts. Hier sollten Sie sich vor dem Gang zum Chef erst einmal kundig machen. Denn können Sie ihm zum Beispiel eine Möglichkeit aufzeigen, wie er bei den Beiträgen zur Sozialversicherung sparen kann, der Arbeitnehmer aber dennoch mehr vom Geld hat, so wird auch ihr Arbeitgeber nicht länger einer Gehaltserhöhung im Wege stehen.
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