Haben Sie eine Glasversicherung? Die können Sie sich meistens sparen. Denn die jährlichen Beiträge entsprechen nur selten den tatsächlichen finanziellen Risiken.
Eine Versicherung zu haben, ist immer ein beruhigendes Gefühl. Falls etwas zu Bruch geht, weiß man gleich: Das wird mich nicht viel kosten, denn die Versicherung zahlt. Auch eine Glasversicherung scheint eine vorteilhafte und günstige Angelegenheit zu sein. Sie übernimmt die Kosten bei Glasschäden in der Regel sogar unabhängig davon, wer oder was die Ursache für den Schaden war. Doch wer die dauerhaften Beiträge für die Versicherung überschlägt, kann schnell feststellen: So günstig ist die Sache eigentlich gar nicht.
Risiken für Glasbruch sind meistens überschaubar
Eine eingeschlagene Fensterscheibe kostet im Zweifelsfall oft viel weniger, als sich Otto-Normalverbraucher vorstellt. Auch der große Spiegel ist meistens leicht ersetzt. Wenn Sie sich einmal überlegen, wie viel verglaste Flächen Sie überhaupt im Haushalt haben, werden Sie vermutlich keine besonders lange Liste zusammenbekommen. Den Risiken, dass hier ein größerer Schaden entsteht, sind die kontinuierlichen Ausgaben für die Versicherungspolice gegenüberzustellen. Dabei kann sich sehr schnell zeigen, dass eine Glasversicherung eigentlich nicht sinnvoll ist.
Glasversicherung für Gebäudeverglasung und Mobiliarverglasung
Prinzipiell sind viele Glasversicherungen großzügig ausgelegt und bieten Schutz für viele Glasflächen im Haus. Dabei wird zwischen Verglasungen am Gebäude und Verglasungen am Mobiliar unterschieden. Bei der Gebäudeverglasung sind meist Fensterscheiben, Türverglasungen und Glasvordächer ebenso versichert wie Balkontüren oder Duschkabinen. Bei der Mobiliarverglasung sind zum Beispiel Schranktüren, Vitrinen oder Tischplatten aus Glas enthalten. Auch für Schrankspiegel oder die Glasscheiben am Bilderrahmen gilt die Versicherung. Ersetzt wird in der Regel nicht nur der Sachschaden an sich, sondern auch die Aufwendungen, die für die Wiederherstellung des unversehrten Zustands vor dem Glasbruch notwendig sind. Beim Fenster wird also auch der Einbau der neuen Scheibe durch den Handwerker bezahlt. Außerdem springt die Versicherung ein, wenn Notverglasungen als Übergangslösung angebracht werden müssen. Je nach Vertragsdetails gehören übrigens auch Kunststoffscheiben zum Vertragsumfang.
Notwendigkeit einer Glasbruchversicherung
Trotzdem lohnt sich eine Glasbruchversicherung nur in Ausnahmefällen. Wer etwa alle fünf Jahre einen Glasschaden hat, dürfte insgesamt immer noch kostengünstiger dastehen, wenn er den Schaden selbst bezahlt, als mit den aufsummierten Beiträgen aus dieser Versicherungslaufzeit. Wer noch seltener einen Glasbruch zu verschmerzen hat, fährt ohnehin günstiger. Und Hand aufs Herz: Wie oft hatten Sie bereits einen mittleren oder größeren Glasbruch in der Wohnung? Das finanzielle Risiko ist aufs Ganze gesehen mit Glasschäden eher gering. Ausnahmen sind Besitzer von großen Wintergärten mit vielen Glasflächen oder Eigentümer von besonderen Objekten mit wertvolleren Glasverzierungen. Auch ein teures Aquarium oder Terrarium kann eine Glasversicherung rechtfertigen. Doch für solche Glasobjekte werden nicht selten Zusatzbeiträge erhoben. Schon für das Glas-Keramikfeld beim Küchenherd sind manchmal erhöhte Tarife zu bezahlen.
Teilweise in Hausratsversicherung enthalten
Deshalb sollte man vor einem Vertragsabschluss den Versicherungsumfang genau abklären. Wer eine Hausratsversicherung besitzt, sollte außerdem nachschauen, ob nicht bereits dort eine Glasversicherung enthalten ist. Ein doppelter Versicherungsschutz ist natürlich erst recht nicht nötig. Bei jährlichen Beiträgen zwischen 30 und 60 Euro macht sich ein Verzicht auf die Versicherung auf Dauer positiv in der Haushaltskasse bemerkbar. Wenn schon eine Versicherung besteht, kann man sich Gedanken über eine Kündigung machen. Wer sich doch für seine neue Verglasung an der Veranda mit einer Glasbruchversicherung schützen will, sollte als erstes bei einem Versicherungsunternehmen nachfragen, bei dem er bereits eine andere Versicherungspolice am Laufen hat. Denn bei mehreren Verträgen bei derselben Gesellschaft werden häufig preiswerte Sonderkonditionen eingeräumt. Fragen Sie gezielt nach solchen Tarif-Rabatten.
Unsere Meinung zur Glasbruchversicherung:
In der Regel kann man sich eine separate Glasversicherung ganz einfach sparen. Einsparpotential: der volle Versicherungsbetrag. Nur wer besonders teure Glasflächen in der Wohnung hat, sollte über einen Versicherungsabschluss nachdenken.
Guten Tag,
mir geht es nur um die Thermopaneverglasungen. Meine größte Fläche ist ca. 6qm groß. Das Risiko ist zwar gering, aber das kann mit Einbau doch recht teuer werden. Was ist Ihre Meinung dazu?
MfG
Wir hatten darüber nachgedacht eine Versicherung abzuschließen aber es ein guter Hinweis, dass das manchmal in der Hausratsversicherung enthalten ist. Auch wir haben das festgestellt und somit einiges an Geld gespart. Die Kinder meiner Schwester haben eine Fensterscheibe kaputt gemacht und ich hatte einen Schrecken bekommen und gedacht, dass das auch meinen Kindern passieren können.
Bei uns in der Wohnung ist am Badfenster eine Kratzer irgendwie entstanden und wir haben jetzt Angst, dass es sich in einen Bruch entwickeln kann. Eine Berechnung der Reparatur vom Glas haben wir schon erstellen lassen, und das wird leider von der Haftpflichtversicherung nicht zurückerstattet. Ich wusste nicht, dass man eine Glasversicherungen extra abschließen kann, aber wie sie anführen, lohnt es sich wahrscheinlich für einzige Fälle nicht.