Wenn man Salben und Wässerchen für das Wohlbefinden haben möchte, dann muss man leider teilweise sehr tief in die Tasche greifen. Wenn die Hände trocken sind, wenn die Gesichtshaut müde wirkt, wenn man Fältchen bearbeiten möchte oder wenn man kleine Wehwehchen hat, dann greifen vor allem die Damen gerne zu teuren Kosmetikprodukten. Doch das muss nicht immer sein. Denn die Inhaltsstoffe, die in solchen Produkten zu finden sind, kann man auch ganz leicht, und vor allem um ein Vielfaches billiger bekommen. Wenn Sie einen Garten haben, vielleicht sogar einen Kräutergarten, dann finden Sie dort bestimmt schon mal viele Mittel, die man, ohne den Kauf von teuren Salben, auch selbst anwenden kann. Wenn der Garten nicht so viel hergibt, dann kann man diese Pflanzen auch in der Apotheke bekommen oder man fängt einfach mal an, seine eigene Kosmetikfabrik im eigenen Garten zu verwirklichen. Hier möchten wir Ihnen einige Tipps geben, wie man bestimmte Pflanzen verwenden kann und für was sie gut sind:
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Äpfel
Äpfel enthalten viele Vitamine, unterstützen die Verdauung und können sogar die Zähne reinigen, das ist den Meisten bekannt, aber Äpfel können noch mehr. Wenn der Teint wieder einmal aufgefrischt werden muss, dann schneiden Sie einfach einen Apfel auf und reiben sich damit das Gesicht ein. Das wirkt belebend und erfrischt die Haut. Auch eine Apfel-Gesichtsmaske ist eine gute Sache, um der Haut wieder neuen Schwung zu geben. Ein geriebener Apfel, zusammen mit ein wenig Honig kann Wunder wirken.
Basilikum
Das vor allem in Italien populäre Kraut, das seinen Ursprung allerdings in Asien hat, wird auch bei uns immer beliebter. So wird Basilikum oft auf Pizzen verwendet, zu Nudelsoßen gegeben und auch Caprese (Tomaten, Mozzarella, Basilikum) wäre ohne das Kraut nicht das, was es ist. Doch Basilikum hilft auch gegen Mundgeruch. Dank des angenehmen Geschmacks kann man ganz leicht einfach ein paar frische Blätter kauen, das hilft schon ungemein. Wer den Geschmack nicht so gerne mag, der kann auch aus frischen oder getrockneten Blättern einen Sud herstellen und damit den Mund spülen.
Brombeere
Brombeeren kennen wir alle. Die Früchte sind lecker und gesund. Doch hier geht es nicht um die wohlschmeckenden Früchte, sondern um die Blätter. Denn diese sollen besonders gut bei unreiner Haut sein. Um sein Gesicht damit zu bearbeiten, sollte man Brombeerblätter in einem Wassersud eine Viertelstunde ziehen lassen und anschließend mit einem getränkten Tuch das Gesicht belegen und einwirken lassen.
Efeu
Dem Efeu werden viele Wirkungen nachgesagt. So kann er gegen Zellulitis, die so genannte Orangenhaut helfen. Dazu die Haut einfach mit den Blättern einreiben. Oder mit einem Efeusud beträufeln, auch das soll helfen. Auch für die restliche Haut ist Efeu ein gutes Mittel. Ein Bad mit einem Zusatz an Efeusud wirkt erfrischend und reinigend. Sogar Hühneraugen kann man mit Efeu behandeln. Ein paar Blätter über Nacht auf das Hühnerauge und schon soll eine Linderung eintreten.
Fenchel
Fencheltee ist uns bekannt, den kann man auch nahezu überall kaufen. Wer Fenchel aber selbst im Garten anbaut, kann sich seinen Tee selbst herstellen und darüber hinaus auch noch einiges mehr damit anfangen. Denn Fenchel soll einerseits beruhigend wirken. Eine Tasse vor dem Schlafengehen wirkt Wunder. Fenchel ist außerdem durchblutungsfördernd und kann, mit Hilfe einer Gesichtsmaske, kleine Fältchen reduzieren. Dazu einfach einen Sud herstellen, damit ein Tuch tränken und auf das Gesucht legen, entspannen, fertig.
Heidekraut
Heidekraut ist mittlerweile in vielen Gärten als Zierpflanze zu finden, hat aber auch kosmetische und gesundheitsfördernde Wirkung. Die Spitzen, ebenso die Blüten, soll man zu einem Tee aufgießen. Diese hilft Leiden wie Rheuma und Gicht zu lindern. Für die Haut ist Heidekraut gut, denn Unreinheiten werden damit beseitigt. Ein getränktes Tuch auf die zu reinigenden Stellen gelegt und ein wenig einwirken lassen.
Holunder
Gebraucht werden beim Holunder nicht etwa die schwarzen Beeren, sondern die Blüten. Sammeln ist kein Problem, denn selbst wenn man Holunder nicht im eigenen Garten hat, findet man die Büsche doch auch sehr oft in freier Natur. Die Blüten werden für ein Gesichtsdampfbad verwendet, was die Haut reinigt und ihr wieder Spannkraft verleiht. Dabei müssen es keineswegs frische Blüten sein, auch getrocknete haben die Wirkstoffe in sich.
Johanniskraut
Schon sehr lange ist das Johanniskraut als Heilpflanze bekannt. Es soll, in Form von Öl, bei Abgespanntheit und Depressionen helfen und die allgemeine Befindlichkeit steigern. Diese Wirkweise ist aber nicht zu Hundertprozent nachgewiesen. Schaden kann es jedoch nicht. Auch bei Zerrungen, Verspannungen und Verbrennungen ist es ein gern genommenes Mittel. Die Herstellung ist denkbar einfach: Blütenblätter sammeln, in Olivenöl einlegen und mindestens vier Wochen ziehen lassen. Danach die Blüten entfernen und fertig ist das Öl.
Kamille
Kamille ist wohl das bekannteste und am meisten verwendete Kraut aus heimischen Gärten. Wer Kamille hat, der kann sehr viel daraus zaubern, Vorräte anlegen und sie bei vielen unterschiedlichen „Leiden“ anwenden. Von der Pflanze werden ausschließlich die Blüten verwendet. Kamillentee wirkt bei Magen- und Darmerkrankungen und hat eine äußerst beruhigende Wirkung. Dazu frische oder auch getrocknete Blüten mit heißem Wasser aufgießen, ziehen lassen und abseihen. Müde Augen werden mit einer Kamillenkompresse wieder frisch, die Haut bei einem Kamillendampfbad weich und geschmeidig. Selbst gegen Pickel und Mitesser kann man Kamille einsetzen. Sie hat gleichzeitig eine reinigende Wirkung. Wer Kamillenöl herstellen möchte, hat längere Zeit etwas davon. Blüten in Olivenöl einlegen und mehrere Wochen ziehen lassen. Das Öl auf der Haut verstreichen. Somit werden die Inhaltsstoffe intensiv in die Haut verteilt. Sie bekommt ein frisches Aussehen und wird geschmeidig. Bei Schuppen kann das Öl ebenso helfen, genauso wie bei gereizten Hautstellen, bei beanspruchten Füßen und natürlich zum Massieren.
Lavendel
Im Mittelmeerraum beheimatet ist Lavendel auch in vielen deutschen Gärten zu finden. Und er ist nicht nur schön anzuschauen, sondern ein Kraut, das viele Wirkstoffe in sich vereint. So kann Lavendel als Badezusatz bei einem entspannenden Wannenbad Wunder wirken. Auch die Haut entspannt sich und wird weicher. Verwendet werden die Blüten. Diese können sowohl frisch, wie auch getrocknet Anwendung finden. Gegen Schuppen oder bei fettigem Haar kann man Lavendel ebenso einsetzen, auch wenn man unter Schweißfüßen leidet. Als Öl kann es ebenfalls genutzt werden. Hierzu Lavendelblüten in Olivenöl einlegen, mindestens vier Wochen ziehen lassen und die Blüten entfernen
Löwenzahn
In den Blättern des Löwenzahns sind sehr viele Vitamine enthalten. Da die Blätter auch noch recht schmackhaft sind, wird Löwenzahn auch gerne als Salat zubereitet. Viele glauben, dass man bei Löwenzahn vorsichtig sein muss, weil die Milch, die in den Stängeln giftig sein soll. Dies ist ein Irrglaube. Sowohl die Stängel, wie auch die Blüten sind essbar, wenngleich sie recht bitter schmecken. Deswegen sollten hier nur die Blätter verwendet werden. Zusätzlich ist Löwenzahn auch gut geeignet, um müde Haut zu erfrischen. Eine Kompresse hilft hier aber nur in warmem Zustand, da sich so die Inhaltsstoffe optimal freisetzen können.
Petersilie
Wer schön sein will, sollte Petersilie essen. Das Kraut enthält viel Vitamin A, das auch als Schönheitsvitamin bekannt ist. Gut, schöner wird man davon sicherlich nicht, aber Petersilie reinigt von innen und auch von außen. Mit einem Dampfbad können Pickel und Mitesser bekämpft werden. Dabei ist es völlig unerheblich, ob die Petersilie frisch oder getrocknet ist und ob es sich um glatte oder krause Petersilie handelt. Spannt die Haut oder wirkt sie müde? Auch hier hilft Petersilie, in Form einer Gesichtskompresse.
Pfefferminze
Ein Heilmittel, das in vielen Produkten vorkommt, ist die Pfefferminze. Sie wird nicht nur bei Erkältungen eingesetzt, hier in Form eines Gesichtsdampfbades, um die Atemwege wieder freizubekommen, sondern auch als Tee wird Pfefferminze gerne hergenommen und ist eine der beliebtesten Teesorten überhaupt. Frische Pfefferminzblätter auf den Schläfen verreiben, das kann Kopfschmerzen lindern und als Badezusatz haben sie, dank des Menthols, eine erfrischende Wirkung. Wer ohne Pfefferminze nicht mehr kann, der stellt selbst ein Pfefferminzöl her und hat somit immer Vorrat, wenn gerade mal keine frischen oder auch getrockneten Blätter vorrätig sind.
Ringelblume
In vielen Hautcremes ist Ringelblumenextrakt mit drin. Bevor Sie aber nun die teuren Cremes kaufen, schauen Sie mal im Garten nach, vielleicht wächst die Ringelblume ja auch bei Ihnen. Um eine Tinktur herzustellen, die gegen Hühneraugen und Warzen hilft, müssen Sie lediglich Ringelblumenblüten und Blätter in medizinischen Alkohol (den gibt es in der Apotheke) einlegen. Ein paar Wochen später können Sie damit beginnen die Hühneraugen und Warzen damit zu behandeln. In Teeform helfen Ringelblumen gegen unreine Haut, als Kompresse versteht sich. Auch ein Öl lässt sich einfach herstellen und gibt strapazierter Haut Geschmeidigkeit zurück.
Rosen
Sie sind in fast jedem Garten zu finden und dabei ist es auch völlig unerheblich, welche Sorte es ist. Rosenblätter sind nicht nur schön anzuschauen, sondern sehr gut für die Haut geeignet. Ein Bad mit einem Zusatz an Rosenblättern macht die Haut weich und geschmeidig. Auch ein Gesichtsdampfbad setzt die wirksamen Stoffe, die in den Blütenblättern enthalten sind, frei. Wenn Ihre Kopfhaut trocken ist und das Haar spröde, dann hilft dagegen eine Mischung aus Rosenblättern, eingelegt in Essig, vorzugsweise Obstessig. Diese Lösung nach ein paar Tagen in die Kopfhaut einmassieren und die Haare sehen wieder frisch aus.
Salbei
Diese Pflanze ist ein bewährtes Hausmittel bei Heiserkeit. Hierzu sollte man Salbeitee trinken oder auch gurgeln. Das macht die Stimme geschmeidig und der Hals tut nicht mehr weh. Als Gesichtskompresse wirkt Salbei bei Pickeln und Mitessern. Auch bei Schweißbildung hat Salbei eine tolle Wirkung. Schwitzende Hände oder Füße einfach in einen abgekühlten Salbeisud baden, das hemmt die Schweißbildung.
Schafgarbe
Kochen Sie einen Sud aus den Blüten der Schafgarbe und Sie haben ein Mittel gegen eine Reihe von unterschiedlichen „Leiden“: unreine Haut wird durch eine Kompresse oder ein Gesichtsdampfbad gereinigt, aufgesprungene Hände werden wieder geschmeidig und bei wem die Haut des Öfteren entzündet oder gereizt ist, der nimmt ein Wannenvollbad und wird die positive Wirkung bald spüren.
Sonnenblume
Sonnenblumen sind in jedem Garten zu Hause. Sie sind hübsch anzuschauen und die Sonnenblumenkerne sind auch noch gesund und haben viele Vitamine. Außerdem schmecken sie gut. Zusätzlich wirken die Inhaltsstoffe gegen Pickel und Mitesser. Dazu Sonnenblumenkerne klein hacken und mit Wasser, Honig und Olivenöl zu einer Creme anrühren, die Sie dann im Gesicht verteilen und einwirken lassen. Die Haut wird es Ihnen danken!
Wacholder
Der Wacholderbeere wird schon immer nachgesagt, dass sie entgiftend und entschlackend wirkt. Da Wachholdertee sehr leicht selbst herzustellen ist, indem man die Beeren mit heißem Wasser übergießt und ziehen lässt, kann man eine Körperreinigung von innen auch ganz einfach selbst machen. Ein Bad mit Wachholderbeeren reinigt die Haut, die Kopfhaut freut sich über eine Spülung mit Wachholderbeerensud. Vorsicht: Wer blonde Haare hat, sollte nicht mit dem Sud spülen, da sich die Haare sonst verfärben könnten.
Zwiebel
Man hält es kaum für möglich, was alles in einer Zwiebel steckt. Als Zutat zu vielen Speisen, kann man sie auch zum Haare färben verwenden, selbst graue Haare sollen dadurch angeblich verschwinden. Um einen Sud herzustellen, werden Zwiebelschalen gekocht und anschließend das Wasser in die Kopfhaut massiert. Dadurch sollen sich die Haare einen schönen Braunton bekommen. Der Saft der Zwiebel, gekocht mit Honig, hilft gegen Schnupfen, Husten und andere Erkältungssymptome.
Fazit:Dies war nur eine kleine Auswahl an Kräutern und anderen Pflanzen, die man im heimischen Garten selbst kostengünstig anbauen kann. Oft reicht schon der Balkon oder auch das Fensterbrett. Kräuter haben hier auf alle Fälle genügend Platz. Selbst wenn man die Stoffe in der Apotheke kaufen würde, wäre das Ganze noch um einiges billiger, als wenn man die teuren Kosmetik- oder Medizinprodukte kaufen würde. Also, einfach mal selbst ausprobieren. Und wenn es nicht funktioniert, dann kann man immer noch auf die Kosmetikindustrie zurückgreifen.