Bei Sanierung Kosten sparen – das können Sie tun

Mit Eigenleistungen können Sie beim Umbau Geld sparen. Welche Arbeiten Sie problemlos ausführen können, lesen Sie hier.

Pärchen saniert Haus selber
Mit Eigenleistung Kosten sparen. © contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Vor allem Eigenheimbesitzer werden immer wieder mit notwendigen Baumaßnahmen an den Hausfassaden konfrontiert und müssen dafür nicht selten das Ersparte anzapfen.

Dabei gibt es einige Möglichkeiten, auch bei Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen Geld zu sparen. Welche das sind, stellen wir hier vor.

1. Vorbeugen statt reparieren

Grundsätzlich ist es immer von Vorteil, Verfall am Haus gar nicht erst aufkommen zu lassen. Aus diesem Grund sollte regelmäßig die Fassade bzw. die Bausubstanz des Hauses überprüft werden. Geachtet werden sollte auf:

  • Risse in Putz oder Mauerwerk
  • abblätternde Farbe
  • abblätternder Putz.

Weitere Schadstellen im Mauerwerk lassen sich auch mit dem sogenannten Klopftest ausfindig machen Dabei sollten verdächtige Stellen vorsichtig mit einem Hammer abgeklopft werden, um Hohlräume zu finden, in denen der Putz nicht mehr haftet.

Solche schadhaften Stellen können und sollten dann frühzeitig ausgebessert werden.

Eine regelmäßige Reinigung der Fassade wird alle 8 – 10 Jahre empfohlen. Dabei wird tief sitzender und hartnäckiger Dreck gründlich ausgespült und die Fassade erstrahlt in neuem Glanz.

2. Eigenleistungen

Ganz logisch: Je mehr man selber erledigt, desto geringer sind die Kosten für Handwerker. Damit lässt sich oft ein nicht unerheblicher Teil an Kosten sparen. Doch was alles lässt sich alleine bewerkstelligen?

Das hängt zum einen vom handwerklichen Geschick ab, zum anderen aber auch von baurechtlichen Vorschriften. Manche Arbeiten müssen anschließend von einem Fachbetrieb abgenommen werden, andere Arbeiten wiederum dürfen sogar nur von Fachfirmen ausgeführt werden.

✔ Problemlos selbst erledigen

  • Fassade reinigen

Viele Fassaden können ganz einfach mit einem Hochdruckreiniger gereinigt werden, den man sich im Baumarkt ausleihen kann. Vor allem Klinkerfassaden und herkömmlich verputzte Fassaden lassen sich damit problemlos bearbeiten. Manche Kunststoffputze hingegen vertragen den Hochdruckreiniger nicht. In solch einem Fall lassen Sie sich am besten vom Experten beraten.

Zu beachten ist, dass das Schmutzwasser in den meisten Bundesländern nicht einfach so ins Abwasser gelangen darf. Hier gilt es, sich vorher beim Amt zu erkundigen. Vor allem bei chemischen Reinigungszusätzen sollte eine fachgerechte Entsorgung erfolgen.

  • Fassade erneuern

Viele verbinden eine gründliche Fassadenreinigung mit einem neuen Anstrich fürs Haus. Mit der entsprechenden Ausrüstung kann man das ebenfalls selber erledigen.

Bei mehrstöckigen Häusern ist mitunter ein Gerüst nötig, das fachmännisch aufgebaut werden muss. Der Preis für die Ausleihe eines solchen Gerüsts bemisst sich nach der Dauer. Je länger man also für den Anstrich braucht, desto höher sind die Kosten. Es besteht somit die Gefahr, aus Zeit- und Kostengründen nicht gründlich genug zu arbeiten. Oder aber aufgrund des Zeitdrucks werden Sicherheitsaspekte außer Acht gelassen und die Unfallgefahr erhöht sich.

Immer wieder kommt der Wunsch nach einer neuen Fassade beziehungsweise Umgestaltung der Fassade auf. Um hierbei Kosten zu sparen, kann man statt des teuren Natursteins auf Steinelemente aus Styropor setzen. Diese sehen Natursteinen täuschend ähnlich. Auf stuckleistenstyropor.de findet man sogenannte Bossensteine zur Fassadengestaltung in mehreren verschiedenen Ausführungen an, die sich mit etwas Geschick selber anbringen lassen. Zudem gibt es die Steine bereits mit Gehrungsschnitt, sodass auch Hausecken schnell und ohne viel Aufwand verziert werden können. Auch in Sachen Haltbarkeit stehen die Kunststoff-Gestaltungselemente dank spezieller Beschichtung denen aus Naturstein in nichts nach und sind ebenso langlebig und witterungsbeständig.

  • Putz abklopfen

Putz abklopfen und eventuelle Risse im Putz ausbessern kann auch oft alleine durchgeführt werden. Dazu benötigtes Baumaterial ist in jedem Fachgeschäft erhältlich. Der Altputz wiederum muss entsprechend entsorgt werden. Dafür lohnt es sich oft, einen entsprechenden Bauschuttcontainer zu mieten.

Löcher im Putz werden ausgebessert.
Kleine Schadstellen rechtzeitig ausbessern. © SusaZoom / stock.adobe.com
  • Abrissarbeiten im Haus

Ist der Nachwuchs aus dem Haus, werden nicht selten Räume zusammengelegt und dadurch vergrößert. Solche Abrissarbeiten können Sie alleine durchführen. Allerdings sollten Sie sich vorher vergewissert haben, dass es sich dabei nicht um tragende Wände handelt, deren Entfernung wiederum Einfluss auf die Statik des Hauses hat. Bei Unklarheiten diesbezüglich können Sie sich von Architekten, Statikern oder auch Baufirmen beraten lassen.

  • Trockenbauarbeiten

Sollen Wände versetzt oder Räume verkleinert werden, geht dies mit entsprechendem Ständerwerk und Trockenbauplatten gut selber. Hilfe von Freunden oder Nachbarn kann vor allem bei der Anbringung der Trockenbauplatten hilfreich sein. Dass es sich wirklich nur um Nachbarschaftshilfe und nicht um Schwarzarbeit handelt, sollte sichergestellt sein. Denn einerseits ist der Übergang vom Freundschaftsdienst zur Schwarzarbeit fließen, andererseits kann Schwarzarbeit auch richtig teuer werden und die Kostenersparnis schnell in Luft auflösen.

  • Drainage legen

Bei feuchten Wänden, die vor allem an älteren Häusern vorkommen, können Sie rund ums Haus einen Graben buddeln, um das Fundament mit einem speziellen Schutzanstrich zu versehen und trocken zu legen.

  • Fenster und Türen abdichten

Dichte Fenster und Türen senken die Heizkosten ebenfalls. Daher sollten diese gut dicht sein. Maßnahmen, um Fenster und Türen abzudichten, können mit wenig Aufwand selber umgesetzt werden. Zubehör und Material finden sich kostengünstig in jedem Baumarkt.

✘ Hier sollte ein Fachmann ran

  • Wenn Baumaßnahmen in die Statik des Hauses eingreifen, sollte immer ein Fachmann beziehungsweise eine entsprechende Firma hinzugezogen werden. Denn dabei gilt es, nicht nur eventuelle schwerwiegende Folgeschäden fürs Haus abzuwenden. Solcher Art Baumaßnahme ohne behördliche Erlaubnis kann auch mit hohen Bußgeldern belegt werden.
  • Auch bei Arbeiten an den Stromleitungen sollte man unbedingt einen Experten hinzuziehen. Besonders in älteren Häusern wurden Stromkabel noch unter anderen Bedingungen verlegt als in neuerer Zeit. Wer sich damit nicht auskennt, sollte unbedingt die Finger davon lassen.

3. Fördermittel

Fördermittel für Sanierung
Bestimmte Maßnahmen werden staatlich gefördert. © Stockwerk-Fotodesign / stock.adobe

Handelt es sich bei den Sanierungsarbeiten um energieeffiziente, umweltfreundliche und nachhaltige Umbauten, werden diese mitunter vom Staat bezuschusst. So sparen Sie gleich doppelt: Einmal, indem Sie durch den Umbau zukünftige Ausgaben für Heizen und Strom senken, andererseits durch den staatlichen Zuschuss. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel: „Haus sanieren, Fördermittel erhalten, Energiekosten sparen

4. Angebote vergleichen

Kosten für anstehende Sanierungsmaßnahmen können sich von Handwerker zu Handwerker stark unterscheiden. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich mindestens zwei, besser drei unterschiedliche Angebote einzuholen.

Mitunter betragen die Differenzen bis zu 20 %. Wichtig dabei ist aber, nicht nur auf den Preis zu schauen, sondern die Leistungen miteinander zu vergleichen. Oftmals entfallen bei sehr günstigen Preisen bestimmte Leistungen beziehungsweise müssen dann mitunter Zusatzkosten einkalkuliert werden.

Fazit

Mit viel Eigenleistung lässt sich bei Sanierungsarbeiten eine Menge Geld sparen. Die eigenen Fähigkeiten sollten dabei aber nicht überschätzt werden, ansonsten dauert es nicht lange, bis Nachbesserungen den Kostenvorteil wieder aufheben.