Mischfonds – Besser aktienorientiert oder anleihenorientiert?

Wer sich in unruhigen Zeiten an den Finanzmärkten nach einer geeigneten Vermögensanlage umsieht, der wird vielleicht auch Mischfonds mit in die nähere Auswahl nehmen. Wie der Name bereits verrät, sind bei diesen Fonds Anlagetitel unterschiedlicher Art gemischt, wobei man generell zwischen anleihenorientierten und aktienorientierten Mischfonds unterscheiden kann. Welche der Varianten ist für welchen Anleger empfehlenswert? Wir schlagen für Sie einige Schneisen in den Anlegerdschungel.

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Mischfonds gibt es für konservative und für risikofreudigere Anleger. / © MQ-Illustrations – stock.adobe.com

Eigentlich ist die Unterscheidung zwischen den beiden Fondstypen relativ einfach. Während anleihenorientierte Mischfonds einen größeren Schwerpunkt bei festverzinslichen Wertpapieren am Renten- und Anleihenmarkt legen und das Engagement an der Aktienbörse etwas zurückhaltender gestalten, ist das bei aktienorientierten Mischfonds genau umgekehrt. Für den Anleger ergeben sich dabei vor allem beim Verlustrisiko und bei den Renditechancen Auswahlmöglichkeiten. Anleihenorientierte Fonds bergen geringere Gefahren, weisen aber gegebenenfalls in der Tendenz auch niedrigere Renditeerwartungen aus. Bei den aktienorientierten Fonds sind höhere Gewinne möglich, dafür besteht aber auch ein größeres Risiko.

Mischfonds für konservative und für risikofreudigere Anleger

Daraus ergibt sich die einfache Konsequenz, dass eher konservative Anleger, denen die Anlagesicherheit besonders wichtig ist, eher zu den anleihenorientierten und risikofreudigere Anleger zu den aktienorientierten Mischfonds greifen sollten. Generell gilt allerdings, dass die Zusammensetzung der jeweiligen Einzelfonds deutlich variieren kann. Wie genau ein Fonds-Portfolio „gestrickt“ ist, sollte sich jeder Anleger daher gesondert anschauen. Die Fondsstruktur gibt dabei den allgemeinen Rahmen vor, innerhalb dessen die Fondsmanager dann die Gestaltungsspielräume je nach Marktlage nutzen können. In den zurückliegenden Jahren waren Mischfonds bei einer steigenden Anzahl von Anlegern dabei durchaus begehrt.

Unterschiedliche Renditechancen

Warum? Offensichtlich hat sich die prinzipielle Aufteilung auf mehrere Anlagesegmente unter den gegebenen Bedingungen als recht effektiv entpuppt. Mischfonds haben Börsenaktien und Rentenpapiere – in jeweils unterschiedlichem Verhältnis – in ihren Büchern und dieser Mix sorgt offenkundig dafür, dass Schwankungen und Turbulenzen in dem einen oder anderen Gebiet ganz gut ausgeglichen werden können. Bei einem Blick auf die Performance einiger führender Mischfonds zeigen diese jedenfalls eine ganz ordentliche Bilanz. Im Jahr 2010 waren dabei auch Renditewerte um die zehn Prozent dabei. Ein Abonnement auf zweistellige Zuwachsraten ist das aber nicht. Es gab auch Fonds, die bei acht, bei sieben oder bei fünf Prozent lagen.

Fondskosten beachten

Neben dem Blick auf die Renditeerwartungen sollte außerdem auch stets die jeweilige Gebührenstruktur und die mitlaufenden Fondskosten beachtet werden. Für die Gesamtbewertung ist diese Kennzahl natürlich ebenfalls mit in die Rechnung einzubeziehen. Je nach Fonds und Anbieter können diese zudem deutlich schwanken. Ein gründlicher Vergleich lohnt also auch hier. Durch die gut gewählten Ausgangsbedingungen lassen sich für die Geldanlage somit zusätzliche Vorteile erreichen.

Welcher Mischfond für welchen Anleger?

Prinzipiell kann die allgemeine Faustregel gelten: Sicherheitsorientierte Anleger, die einen Geldverlust scheuen, greifen eher zum anleihenorientierten Mischfonds. Für die langfristige Vermögensanlage oder Altersvorsorge ist dieser Typ vermutlich als Teil der Geldanlage eher empfehlenswert. Wem dagegen mehr an einer möglichst hohen Gewinnrate gelegen ist, und dafür auch einen möglichen realen Verlust in Kauf nehmen will (und kann), greift eher zum aktienorientieren Mischfonds. Allerdings raten Verbraucherschützer auch bei den schon in sich gut gemixten Fonds dazu, sich an die grundsätzliche Handlungsempfehlung zu halten, nicht all sein Geld in einen einzigen Anlagetitel zu stecken, um nicht vom Wohl und Wehe eines einzigen Fonds abhängig zu sein.

Fazit

Mischfonds weisen bereits durch ihre innere Struktur ein relativ ausgewogenes Verhältnis von eher risikoreichen und eher sicheren Papieren auf. Weil sie in den zurückliegenden Jahren trotz aller Turbulenzen vergleichsweise gut abschnitten haben, sind sie heute bei etlichen Anlegern beliebt. Doch auch innerhalb der Mischfonds kann man sich für eine eher konservative oder eine stärker renditeorientierte Gangart entscheiden, wobei anleihenorientierte Mischfonds zum ersten und aktienorientierte zum zweiten Typ gehören.

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