Private Krankenversicherung – Wann lohnt sich ein Wechsel?

Private Krankenversicherung
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Immer wieder hört man, dass die Beiträge in der privaten Krankenversicherung besonders günstig seien, im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung. Auch die Leistungen werden dabei regelmäßig als deutlich besser bezeichnet. Doch lohnt sich nun der Umstieg auf die private Krankenversicherung tatsächlich für Jedermann?

Voraussetzungen für den Wechsel in die Private Krankenversicherung

Zuerst einmal muss man dabei wissen, dass man in der privaten Krankenversicherung durchaus sparen kann. Aber man muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um überhaupt in diese eintreten zu können. So muss das regelmäßige monatliche Einkommen oberhalb der so genannten Beitragsbemessungsgrenze liegen und das über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren.

Ferner gelten die günstigen Beiträge häufig nur für sehr junge Menschen. Denn die Höhe der Beiträge richtet sich in der privaten Krankenversicherung nicht nach dem Einkommen, sondern vielmehr nach dem Geschlecht und dem Alter, welches bei Eintritt in die Versicherung vorliegt.

Man sollte also hier gut vergleichen, ob es lohnenswert ist, auf die private Krankenversicherung umzusteigen. Dazu gehört in erster Linie auch ein Beitragsvergleich. Denn die Beiträge richten sich auch nach dem jeweils gewählten Tarif. Dabei kommen Zuschläge für bestimmte Leistungen, die häufig beschrieenen besseren Leistungen, auf den Versicherten zu. Und ob der Beitrag dann immer noch günstiger ist, als in der gesetzlichen Krankenversicherung bleibt ebenfalls abzuwarten.

Gesundheitsfragen immer ehrlich beantworten

Außerdem ist die private Krankenversicherung nicht dazu verpflichtet, jeden Antragsteller auch tatsächlich aufzunehmen. In der Regel werden hier nur gesunde Menschen angenommen, weshalb die Beantwortung der Gesundheitsfragen von besonderer Bedeutung ist. Sollten diese nicht wahrheitsgemäß beantwortet werden, kann es im Ernstfall sogar zu einem Ausschluss der Leistungen kommen.

Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung nur selten möglich

Ferner sollte man vor der Entscheidung für die private Krankenversicherung bedenken, dass eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung nur in wenigen Ausnahmefällen möglich ist. Nur wenn das Einkommen unter die Beitragsbemessungsgrenze fällt, hat man eine Chance wieder zurück in die gesetzliche Kasse zu gehen. Ferner darf man dabei nicht älter als 55 Jahre sein. Denn nach diesem Zeitpunkt ist eine Rückkehr generell nicht mehr möglich, selbst wenn man arbeitslos ist. Der Gesetzgeber hat diese Regelung deshalb verabschiedet, um zu verhindern, dass die Menschen in jungen Jahren die günstigen Beiträge der privaten Krankenversicherungen nutzen und im Alter wieder den sozialen Sicherungssystemen zur Last fallen.

Zudem wird auch angestrebt,  eine Einheitsversicherung einzuführen. Dabei sollen für Beamte, Arbeitslose, Selbstständige, Rentner und Arbeitnehmer die gleichen Beiträge gelten. Wird diese Regelung im Laufe der Zeit tatsächlich durchgesetzt, so kann man von einem Aus für die private Krankenversicherung ausgehen. Deren Leistungen können dann nicht mehr angeboten werden.
Ferner ist zu beachten, dass man, hat man sich einmal für einen Anbieter der privaten Krankenversicherung entschlossen, diesen auch nicht mehr wechseln sollte. Denn die Entscheidung sollte man schon fürs Leben fällen. Während der Beitragszahlung in jungen Jahren werden hier nämlich Rückstellungen fürs Alter gebildet. Hierfür ist ein zehnprozentiger Beitragszuschlag zu entrichten, der direkt mit in den aktuellen Beitrag eingerechnet wird. Wechselt man nun den Anbieter der privaten Krankenversicherung, so gehen diese Rückstellungen in der Regel verloren.

Fazit: Eine Entscheidung für den Wechsel in die private Krankenversicherung will also wohl überlegt sein. Denn nicht immer lohnt sich dieser, insbesondere dann, wenn man bereits krank ist oder ein gewisses Alter erreicht hat.

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