Steuern, Renten und Versicherungen – Was ändert sich für Sie in 2008?

Steueränderungen 2008
Mit dem neuen Jahr 2008 kommen diverse Veränderungen im Bereich der Versicherungen auf die Verbraucher zu. Die Palette der neuen Regelungen reicht dabei von der Arbeitslosenversicherung bis zu Vermögensübergabe.

Was sich 2008 genau ändert und was man beachten muss, erfahren Sie hier:

Arbeitslosenversicherung

Bei der Arbeitslosenversicherung sinkt zum 1. Januar 2008 der Beitragssatz um 0,9 Prozent. Damit reduziert sich der Anteil am Bruttolohn auf 3,3 Prozent. Diese Entlastung wird zu gleichen Teilen auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber verteilt und beträgt somit 0,45 Prozent.

Auswärtstätigkeit

Die bisherigen Unterscheidungen in Dienstreise, Einsatzwechseltätigkeit und Fahrtätigkeit werden ab dem 1. Januar aufgehoben und unter dem Begriff Auswärtstätigkeit vereint. Für den einzelnen heißt das, dass Arbeitnehmer, die beruflich regelmäßig unterwegs sind, oder keine feste Arbeitsstätte haben, zum Beispiel Busfahrer und Fahrer bei Speditionen, ihre Reisekosten entweder vom Arbeitnehmer steuerfrei erstattet bekommen oder im Rahmen der Einkommenssteuererklärung als Werbungskosten absetzen können. Für die Abrechnung von Fahrtkosten und Verpflegungsaufwendungen erfolgt eine Pauschale. Nur für Übernachtungskosten bleiben entsprechende Belege notwendig. Der 30-km-Nahbereich und die Dreimonatsfrist gelten 2008 nicht mehr. Nur bei den Verpflegungsaufwendungen wird an einer Frist von drei Monaten festgehalten.

Abschreibungsregeln für Selbstständige

Ab 2008 gelten veränderte Abschreibungsregeln für Selbstständige. Für Betriebsmittel, Firmenwagen und Büroeinrichtungen entfällt die Möglichkeit der steuergünstigen, degressiven Abschreibung. Zukünftig kann man nur noch linear abschreiben, was bedeutet, dass die Kosten für betriebliche Anschaffungen über die gesamte Nutzungsdauer gleichmäßig verteilt und abgeschrieben werden müssen.

BAföG-Reform

Ab 1. Oktober 2008 verändern sich die Fördersätze für Schüler und Studenten. Neben einer Steigerung von 10 Prozent auf maximal 643 Euro monatlich, einschließlich Wohngeld, erhöhen sich gleichzeitig auch die Elternfreibeträge um 8 Prozent.
Studenten mit Kindern erhalten zusätzlich zum BAföG-Bedarfssatz bis zu 113 Euro Kinderbetreuungszuschlag. Außerdem ist dann ein Studienaufenthalt ab dem ersten Semester im Ausland mit Bafög-Förderung möglich. Studentische Nebenjobs sind auf eine Obergrenze von 400 Euro angehoben worden.

Betriebliche Altersvorsorge

In der betrieblichen Altersvorsorge werden Einzahlungen in Betriebsrenten durch den Staat weiter mit Verzicht auf Steuer und Sozialversicherungsbeiträgen gefördert. Die Höchstgrenze für Überweisungen an Pensionskassen und –fonds liegt bei 4 Prozent der jährlichen Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung, dadurch sind bis zu 2.544 Euro jährlich steuer- und sozialabgabenbefreit.

Erbschaftssteuerreform

Die Erbschaftsteuer wird reformiert und rückwirkend auf den 1. Januar 2007 in Kraft treten. Die Freibeträge werden steigen, bei Ehegatten auf 500.000 Euro, Kinder bekommen 400.000 Euro und Enkel erben bis 200.000 Euro steuerfrei.

Immobilien und Betriebsvermögen

Die Versteuerung von Immobilien und Kapitalvermögen erfolgt zukünftig anhand ihres realen Wertes. Bei vermieteten Wohnimmobilien wird ein Abschlag von 10 Prozent angestrebt. Die betrieblichen Freigrenzen für Selbstständige addieren sich zu den privaten Erbschaftssteuer-Freibeträgen. Ein Steuerfreibetrag von 150.000 Euro ist in Planung. Hinsichtlich Immobilien und Betriebsvermögen gilt für Unternehmen zukünftig ein mehrjähriges Abschmelzmodell.

Investitionsabzugsbetrag

Neu ist der Investitionsabzugsbetrag, den Betriebe und Selbstständige vor Anschaffung von Betriebsmitteln geltend machen können. Bis zu 40 Prozent werden voraussichtlichen vom Betriebsgewinn abziehbar sein. Dazu gibt es noch die Sonderabschreibung von einmalig 20 Prozent. Dafür ist aber ein Gewinn unter 100.000 Euro bei Freiberuflern und ein Betriebsvermögen unter 235.000 Euro bei bilanzierenden Unternehmen Voraussetzung.

Teil 2 | Weitere Änderungen 2008

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