Selbstüberschätzung führt zu Leichtsinn und faulen Ausreden – Börsenseminar | Teil 4

Börsenseminar | Teil 4:

Selbstüberschätzung führt zu Leichtsinn und faulen Ausreden

Ein Blick an die Börse kann sich lohnen! Eine der größten Gefahren für Börsianer stellt die Überschätzung des eigenen Könnens und Wissens dar. Die meisten Anfänger beginnen einfach darauf los zu spekulieren, ohne die Regeln der Börse zu kennen. Würden Sie heute auf eine Skisprung-Schanze klettern und mit Skiern hinunterspringen, ohne das gelernt zu haben? Wenn Sie dies machen, werden Sie unweigerlich stürzen, verletzt werden und vermutlich sterben. Umgelegt auf Ihr Depot heißt das, dass Sie ohne entsprechende Vorbereitung mit Sicherheit Ihr hart erspartes Geld verlieren werden.

Das Fatale daran ist, dass sich die wenigsten Anleger darüber im Klaren sind, dass sie einem nachhaltigen Börsenerfolg eventuell selbst im Wege stehen. Vor allem Börsenneulinge können aufgrund fehlender Erfahrung Chancen und Risiken nicht richtig einschätzen. Viele Jungbörsianer werden von einer Hausse ‚angelockt‘ und tätigen ihr erstes Aktieninvestment so in Zeiten steigender Kurse. Oft fällt es Ihnen nicht schwer, die ersten Erfolge zu verbuchen.

Das ‚leicht verdiente‘ Geld verleitet den Anleger dazu, mehr Geld locker zu machen und einen größeren Kapitalanteil in spekulative Aktien, Optionsscheine oder Hebelzertifikate zu stecken. Diese Risikofreude wird dem Anleger dann zum Verhängnis, wenn die ersten dunklen Wolken über dem Aktienmarkt auftauchen und die Kurse zu bröckeln beginnen. Einer hohen Chance steht immer auch ein entsprechend hohes Risiko gegenüber. Diese Binsenweisheit trifft besonders an der Börse zu und die meisten Anleger haben dieses Lehrgeld bereits bezahlen müssen. Bitte vergessen Sie niemals: An der Börse wird Ihnen nichts geschenkt!

Doch nicht nur Börsenneulinge, sondern auch viele andere Anleger überschätzen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten. Werden Gewinne gemacht, dann werden diese dem eigenen Können zugeschrieben: ‚Man hat halt einfach einen guten Riecher.‘ Treten allerdings Verluste ein, fühlen sich die wenigsten Börsianer selbst dafür verantwortlich. Meist sind schnell die Umstände gefunden, die für den Misserfolg verantwortlich gemacht werden können: Das schlechte Umfeld, der Vorstand, ein Bankberater, ein Börsenbrief, Alan Greenspan, der Crash-Monat Oktober, der abnehmende Mond, etc. Je größer das Ego, desto größer die Ausreden.

Doch ganz ehrlich, für Verluste, genau wie für Gewinne, ist nur einer verantwortlich: Der Anleger selbst. Diese Einsicht verhilft dazu, dass man Entscheidungen genauer durchdenkt. Schließlich hat man die Konsequenzen daraus – ob positiv oder negativ – ja auch selbst zu tragen. Wenn mit dieser geänderten Einstellung Börsenerfolge zu verzeichnen sind, so ist dies sicher kein Zufall.

Eigenverantwortliches Handeln lässt uns die Dinge realistischer einschätzen und bewahrt uns vor leichtfertigen Entscheidungen. Lassen Sie daher erst gar keine Ausreden für Verluste bei Aktiengeschäften zu, sondern nehmen Sie diese bewusst auf die eigene Kappe. Dann sind Sie beim nächsten Mal etwas vorsichtiger. Die Gewinne kommen an der Börse langfristig ohnehin von ganz alleine, wenn Sie lernen, Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen.

Teil 5: Wahrnehmung von Informationen

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