Verluste zu begrenzen fällt oft schwer – Börsenseminar | Teil 6:

Börsenseminar | Teil 6:

Verluste zu begrenzen fällt oft schwer

Ein Blick an die Börse kann sich lohnen! Wenn eine Aktie im Depot deutlich fällt, dann war die Entscheidung, diese Aktie zum damaligen Zeitpunkt zu kaufen, offensichtlich eine Fehlentscheidung. Aus welchen Gründen auch immer, der Unternehmenswert wird von den Marktteilnehmern nun erheblich geringer eingeschätzt als zum Zeitpunkt des Kaufes. Diese Tatsache als solche zu erkennen, fällt vielen Anlegern sehr schwer. Wenn man von einer Aktie überzeugt ist und diese dennoch fällt, dann neigen viele Aktionäre dazu, diese Aktie nachzukaufen, um so den Einstandskurs zu verbilligen. In einigen Fällen werden dazu sogar ‚Gewinner-Aktien‘ aus dem Depot verkauft, nur um die vermeintlichen Schnäppchenpreise bei der fallenden Aktie auszunutzen.

Eine bekannte Börsenweisheit besagt ’never catch a falling knife‘, oder zu Deutsch ‚greife nie in ein fallendes Messer‘. Diese Strategie kann langfristig nicht erfolgreich sein, denn wer ‚Verlierer-Aktien‘ übergewichtet, dem fehlen ganz einfach die Gewinner-Aktien im Depot. Genauso gut kann man an einem Pferderennen teilnehmen und immerzu auf fußkranke Pferde setzen.

Dass das Nachkaufen fallender Aktien in vielen Fällen die reinste Kapitalvernichtung ist, wollen aber die wenigsten Anleger einsehen. In diesem Fall müssten sie ja eingestehen, dass sie mit dieser Aktie daneben gelegen haben. Und wem fällt das schon leicht?

Solange man die Aktie noch im Depot hat, kann man sich an den Strohhalm Hoffnung klammern, denn ‚vielleicht holt die Aktie ja nur gerade Schwung‘. Wenn die Aktie einmal verkauft ist, dann kann man nur zuschauen, wenn sie dann doch steigt und man eigentlich Recht gehabt hätte. Diese Vorstellung ist für viele Anleger besonders schlimm. Allerdings können Sie beruhigt sein. Dieses Szenario gibt es äußerst selten. Und es ist auch nie zu spät, ein Depot ‚auszumisten‘ und die Verlierer-Aktien endgültig abzustoßen.

Wenn Sie auch zu den (Un)Glücklichen gehören, die immer noch Depotleichen aus Zeiten des Neuen Marktes besitzen, dann verkaufen Sie diese doch. Auch wenn die Gebühren fast dem zu erwartenden Verkaufserlös entsprechen. Machen Sie einen Schritt schon allein deswegen, um sich beim Anblick des ‚Sammelsuriums an Verlustbringern‘ nicht mehr jedes Mal ärgern zu müssen.

Eine sinnvolle Strategie für die Zukunft ist es, Verluste per Stop-Loss konsequent zu begrenzen. Eine Verlustbegrenzung bei -10 % bis -15 % unter dem aktuellen Kurs sichert Ihnen einen Grossteil des eingesetzten Kapitals. Dieses Limit zur Verlustbegrenzung erhöhen Sie dementsprechend, wenn der Kurs einer Aktie gestiegen ist. So verhindern Sie, dass Ihnen schöne Gewinne wieder wegschmelzen. Es soll sehr erfolgreiche Börsianer geben, die noch nie im Leben eine Verkaufsorder aufgegeben haben. Verkäufe erfolgten nur per Stopp-Kurs.

Teil 7: Genauso schwer wie Verluste zu begrenzen: Gewinne laufen lassen

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*