Risikostreuung bei Branchen – Börsenseminar | Teil 2

Börsenseminar | Teil 2:

Risikostreuung bei Branchen

Ein Blick an die Börse kann sich lohnen! Im ersten Teil unseres Börsenseminars für höhere Gewinne an der Börse haben wir uns angesehen, wie wichtig Diversifikation für den Anlageerfolg ist. Diversifikation bedeutet auch, dass neben den unterschiedlichen Anlageklassen das Aktiendepot selbst ebenfalls gut strukturiert sein sollte. Die Aktien eines einzelnen Sektors weisen eine höhere Volatilität als der Gesamtmarkt auf, da sich die Aktien einer Branche ähnlich entwickeln (korrelieren). Die verschiedenen Wirtschaftszweige unterliegen branchenspezifischen Risiken, die sich bei deren Eintritt unweigerlich im Aktienkurs der betreffenden Unternehmen niederschlagen.

Viele Anleger bevorzugen Aktien aus Branchen, die sie zu kennen glauben. So setzt der IT-Angestellte auf Technologie-Aktien, während der Bankmitarbeiter sich bei Versicherungs- und Bank-Aktien gut aufgehoben fühlt. Der Mediziner favorisiert Pharma- und Biotech-Werte. Kein schlechter Gedanke möchte man meinen.

Objektiv betrachtet macht dieses Verhalten allerdings wenig Sinn, denn die hohe Korrelation der Einzeltitel führt zwangsläufig auch zu hohen Risiken. Geht es der Branche schlecht, so drohen neben Arbeitsplatzverlust und Gehaltseinbussen auch Kursverluste für das Aktiendepot. Und selbiges soll ja vielleicht zur Alters- oder Risikovorsorge dienen. Setzen Sie daher bewusst auf verschiedene Branchen, die unterschiedlichen konjunkturellen Entwicklungen unterworfen sind. Beispielsweise Öl- und Rohstoff-Aktien in Kombination mit Technologie-, Bank- und Pharma-Aktien. Ein gesunder Branchen-Mix ist für einen nachhaltigen Anlageerfolg das A und O.

Auch die Übergewichtung einer Branche, die gerade ‚in‘ ist, bedeutet immer auch ein erhöhtes Risiko für das Depot. Wer Modetrends wie z.B. Internet, Nanotechnologie oder ganz aktuell der Solarenergie hinterherläuft, dem sollte klar sein, dass Aktien, die zur Zeit besonders gefragt sind, auch besonders teuer sind. Man bezahlt also eine Art ‚Zusatzprämie‘ dafür, dass man in eine Modebranche investieren darf.

Wenn sich das allgemeine Börsenumfeld verschlechtert, so wird in der Regel auch diese Prämie wieder abgebaut und die Kursverluste sind weitaus größer wie bei anderen Aktien. Besonders deutlich wurde dies, als im Jahr 2000 die große Internetblase platzte. Dot.Com-Unternehmen wurden an der Börse mit exorbitanten Aufschlägen auf den fundamentalen ‚fairen‘ Wert des Unternehmens gehandelt. Das ging nur solange gut, wie das konjunkturelle Umfeld mitspielte. Als sich der Himmel am Horizont nur leicht verfinsterte, gab es einen beispiellosen Crash, der bei vielen Einzelaktien aus dem Internetbereich sogar zum Totalverlust führte.

Wer der Verlockung des vermeintlich leicht verdienten Geldes erlegen ist und fast ausschließlich in Technologie- und Internet-Aktien investiert hat, in dessen Nähe sollte man das Wort ‚Aktien‘ auch fünf Jahre nach dem Crash besser nicht aussprechen. Und das obwohl Kursverluste diesen Ausmaßes in erster Linie auf das eigene Fehlverhalten (mangelnde Diversifikation, fehlende Verlustbegrenzungen) zurückzuführen sind. Wenn Sie schon unbedingt bei einem neuen Trend dabei sein wollen, dann sollten Sie das Risiko begrenzen, indem Sie nur einen geringen Depotanteil investieren.

Teil 3: Länderrisiken als weitere Gefahr

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