Eins vorweg: oft sind Halogenlampen nicht die billigste Variante. Unter Kostengesichtspunkten gelten heutzutage Energiesparlampen (ESL) als die beste Lösung. Aber wegen ihres klaren Lichtes und den flexiblen Einsatzmöglichkeiten werden die Halogenglühbirnen vielfach geschätzt. Und in bestimmten Fällen sind sie auch im Vergleich zu allen anderen Beleuchtungsvarianten die günstigste Lösung.
Halogenlampen sind eine Weiterentwicklung zur Glühbirne. Durch ihre Befüllung mit einem Schutzgasgemisch halten die Glühdrähte mehr als doppelt so lange als bei Normalglühlampen. Weil sie in denselben Formen und Einfassungen erhältlich sind, eignen sie sich zu deren direktem Ersatz. Dabei entspricht das Licht einer 60 Watt Glühbirne dem einer 42 Watt Halogenglühlampe. Das vermindert den Stromverbrauch schon deutlich.
Perfekte Helligkeit und Farbwiedergabe
Auch die erzeugte Helligkeit und gute Farbwiedergabe sprechen für die Halogenlampen. Wie die normalen Glühlampen erreichen sie einen Farbwiedergabeindex von 100, was dem Idealwert entspricht. Damit wird angegeben, ob die natürlichen Farben im (künstlichen) Licht der Lampe so erscheinen, wie unser Auge das vom normalen Sonnenlicht gewohnt ist. Bei manchen Energiesparlampen gibt es hier leichte Abweichungen. Bei der Halogenglühlampe nicht.
Energiesparlampen meist erste Wahl
Während die herkömmlichen Glühlampen schon heute wegen ihrer schlechten Lichtausbeute als ein Auslaufmodell gelten, könnten sich die Halogenlampen als die naheliegendste Alternative anbieten, möchte man meinen. Doch Kompakte Leuchtstofflampen haben eine bis zu fünffach bessere Effizienz. Deren Lebensdauer liegt noch einmal um ein vielfaches höher als bei den Halogenglühlampen. Gleichzeitig verbrauchen sie viel weniger Strom. Darum sind diese Energiesparlampen (ESL) heute in der Regel die erste Wahl.
Halogenlampen sind variabel einsetzbar
Trotzdem gibt es Verwendungszwecke, in denen die Halogenbeleuchtung die günstigste Lösung ist. Denn noch nicht für jeden Beleuchtungszweck gibt es die passenden ESL-Modelle. In Räumen und an Stellen, wo relativ oft, aber dann eher kurzzeitig Licht benötigt wird, wie im Eingangsbereich der Wohnung und an der Haustür, auf der Terrasse oder auf dem Dachboden, der zum Wäsche aufhängen genutzt wird, kann ihr Einsatz sinnvoll sein.
Mit ihrer Variabilität lassen sich die Halogenlampen generell den jeweiligen Anforderungen flexibel anpassen. Im Unterschied zur ESL sind sie in allen Varianten dimmbar. Die Lichtverteilung lässt sich besser einrichten und steuern, um für eine optimale Ausleuchtung zu sorgen. Mit modernen Strahler- und Schienensystemen ist hier auch im Wohnbereich viel zu machen. Ob der Einsatz der Halogenlampen dauerhaft der günstigere ist, kann aber immer nur ganz nach Einzelfall entschieden werden.
Halogenlampen mit Spezialbeschichtung
Bei der Verwendung sind grundsätzlich zwei Haupttypen zu unterscheiden, die Netzspannung-Halogenlampen (230 Volt) sowie die Niedervolt-Halogenlampen (12 Volt). Letztere arbeiten mit einem Transformator, der die Netzspannung auf die 12 Volt reduziert. (Dann ist darauf zu achten, ob dieser Trafo auch im ausgeschalteten Zustand Strom verbraucht.) Generell ist die Lichtausbeute im Vergleich zur Normalglühbirne um bis zu 50% besser. Noch eine Stufe effizienter sind Niedervolt-Halogenlampen mit Infrarotbeschichtung. Ihre Lebensdauer liegt bei 4000-5000 Betriebsstunden. Eine normale Halogenlampe mit 90 Watt kann durch eine spezialbeschichtete Halogenlampe mit 60 Watt ersetzt werden, und spart dann auf Dauer bis zu 60 Euro. Im Handel kann man sie manchmal mit der Bezeichnung IRC oder infrared coated finden.
Wann sind Halogenlampen die billigste Alternative?
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Halogenlampen besser als die „normalen“ altgedienten Glühbirnen sind. Noch besser sind aber Leuchtstoff-Energiesparlampen (ESL). Wer auf die gute Lichtqualität der Halogenlampe nicht verzichten will, hat in den Modellen mit Infrarotbeschichtung eine passable Auswahlmöglichkeit. Durch eine überlegte Anbringung sind auch hier ordentliche Spareffekte möglich. Von den Effizienzwerten der ESL ist das aber meistens weit entfernt. Der Einsatz einer Halogenglühbirne empfiehlt sich daher immer und nur dann, wenn sich für den Beleuchtungszweck (noch) keine adäquate Lösung mit einer Energiesparlampe bewerkstelligen lässt.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar