Lohnen sich Rechtsschutzversicherungen für den normalen Verbraucher?

Rechtsschutzversicherung privat
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Versicherungen gibt es heute so viele, dass selbst Experten kaum noch den Überblick darüber behalten, was alles abgesichert werden kann. Dabei sind zahlreiche Versicherungen unnötig, doch wie sieht es mit einer Rechtsschutzversicherung aus? Ist diese sinnvoll und wenn ja, für welche Bereiche des Rechts sollte eine solche Versicherung überhaupt abgeschlossen werden?

Teilbereiche des Rechtschutzes

Grundsätzlich bestehen die Rechtsschutzversicherungen aus mehreren großen Teilbereichen. Hier finden sich das Arbeitsrecht, das Mietrecht, das Verkehrsrecht und der private Rechtsschutz, der für alle sonstigen Rechtsstreitigkeiten greift.

Verkehrs-, Miet- und Arbeitsrechtschutz

Eine Verkehrsrechtschutzversicherung ist sinnvoll, denn diese ermöglicht, gegen ungerechtfertigte Strafzettel oder andere Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr vorzugehen. Die Mietrechtschutzversicherung hingegen lohnt sich nur selten. Hier können Mieter oft günstiger in einen Mieterverein oder Mieterbund eintreten, der die rechtlichen Interessen seiner Mitglieder vertritt. Auch im Bereich Arbeitsrechtschutz ist eine gesonderte Versicherung nicht unbedingt nötig, da diese zum Beispiel auch automatisch beim Eintritt in eine Gewerkschaft greift. Die Beiträge für die Gewerkschaft fallen in der Regel günstiger aus, als für eine separate Versicherung.

Private Rechtschutzversicherung

Wenn Sie jedoch eine private Rechtschutzversicherung abschließen, so sind die verschiedenen Teilbereiche in dieser meistens ohnehin enthalten und können nur in seltenen Fällen ausgeklammert werden. Andere Rechtsstreitigkeiten hingegen gibt es nur äußerst selten, sodass sich der Abschluss einer Rechtschutzversicherung im Regelfall für den Durchschnittsverbraucher kaum lohnt. Viele Versicherungen enthalten eine Art passive Rechtschutzversicherung, mittels derer unbegründete Ansprüche gerichtlich abgewehrt werden können, so dass bei vielen Streitigkeiten vor Gericht die eigentliche Rechtschutzversicherung gar nicht greift.

Argumente der Versicherer

In der Regel können Sie sich eine separate Rechtschutzversicherung also sparen, auch wenn Versicherungsvertreter hier anderer Meinung sind. Hauptargument ist hier, dass bei einem Rechtsstreit ja enorme Kosten anfallen. Auch wenn man im Recht ist, so bekommt man dieses nur, wenn man die Kosten vor Gericht auch tragen kann.

Kosten-Nutzenverhältnis

Verbraucher sollten hier aber bedenken, dass die Rechtsschutzversicherung nur dann leistet, wenn in einem Rechtstreit Aussicht auf Erfolg besteht. Daneben gibt es eine Selbstbeteiligung, die vom Versicherten getragen werden muss. Die Beträge müssen auch gezahlt werden, wenn jahrelang kein Streitfall vorliegt. Hier ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis für viele Versicherte nicht wirklich gegeben. Eine Praxis der Versicherungen ist auch, dass nach der Inanspruchnahme von Leistungen die Beiträge steigen oder gar die Rechtschutzversicherung gekündigt wird. Eine neue Rechtschutzversicherung abzuschließen kann schwierig werden, da man jetzt als Kostenrisiko wahrgenommen wird.


Fazit: Insofern müssen Verbraucher hier wirklich gründlich prüfen, ob sie tatsächlich eine Rechtschutzversicherung benötigen, oder ob diese nur Provisionen für den Versicherungsvertreter bringen. Dazu hilft eine einfache Betrachtung: wie oft haben Sie sich schon mit anderen vor Gericht gestritten? Und wie oft konnten Missverständnisse und Streitigkeiten schon außergerichtlich geklärt werden. Umfangreiche Rechtschutzversicherungen lohnen sich nur für Menschen, die sich in einem erhöhten Risiko für Rechtstreitigkeiten sehen.

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