Als selbstständige Reinigungskraft hinzuverdienen – das sollten Sie dazu wissen

Als selbstständige Reinigungskraft dürfen wichtige Punkte nicht außer Acht gelassen werden, um rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen. Welche das sind, lesen Sie hier.

Reinigungskraft im Großraumbüro.
Als selbstständige Reinigungskraft hinzuverdienen. © natali_mis / stock.adobe.com

Sie haben Spaß daran, den Haushalt in Ordnung zu bringen und sind geschickt bei der Sache, wenn es darum geht, eine Grundordnung in unaufgeräumte Zimmer zu bringen? Dann werden Sie doch ihr eigener Chef und bessern Sie Ihr Haushaltsgeld als Reinigungskraft auf. Worauf Sie dabei achten müssen, lesen Sie in diesem Artikel.

Selbstständigkeit

Wenn Sie als selbstständige Reinigungskraft durchstarten und sich etwas hinzuverdienen möchten, gilt es, gewisse Regelungen und Vorgaben einzuhalten.

➡️ Gewerbeanmeldung

Für die Arbeit als Reinigungskraft müssen Sie zuerst ein Gewerbe anmelden. Das können Sie beim zuständigen Gewerbeamt erledigen. Die meisten Gewerbeämter leiten die Anmeldung automatisch an das Finanzamt und die entsprechende Berufsgenossenschaft weiter. Sie brauchen sich somit dort nicht mehr extra anmelden, sondern lediglich auf Post warten.

➡️ Krankenkasse

Als Selbstständiger richten sich Ihre Krankenversicherungsbeiträge nach Ihrem Einkommen. Sie müssen Ihrer Krankenkasse diesbezüglich Auskunft geben, um den richtigen Beitrag berechnen zu lassen.

Abhängig von Ihrem Verdienst haben Sie dabei die Wahl zwischen einer privaten Krankenversicherung und einer freiwilligen Versicherung in einer gesetzlichen Krankenversicherung. Bei Fragen oder Unklarheiten lassen Sie sich von einem Mitarbeiter beraten.

➡️ Berufsgenossenschaften

Auch diese Institution wird Sie nach Ihrer Gewerbeanmeldung automatisch anschreiben. Von Gesetzes wegen sind Sie pflichtversichert und können den Beitritt zur Berufsgenossenschaft nicht verhindern. Auch hier orientiert sich Ihr zu zahlender Beitrag an Ihrem Verdienst. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der Deutschen Gezetzlichen Unfallversicherung.

Kunden finden

Dank Internet lassen sich heutzutage Kunden leichter finden denn je. Daneben gibt es aber auch die Möglichkeiten, klassische Zeitungsannoncen zu schalten.

➡️ Kleinanzeigenportale

Waren Kleinanzeigenportale im Internet wie beispielsweise Kleinanzeigen.de früher eher für den Austausch von privat zu privat gedacht, können heutzutage auch Gewerbetreibende inserieren und so auf sich aufmerksam machen. Wichtig für die gewerbliche Nutzung ist aber, dass Sie ein vollständiges Impressum beim Einrichten Ihres Accounts angeben.

➡️ Angebotsportale

Die Zusammenarbeit mit einem Angebotsportal ist eine recht interessante Sache. Sie bleiben dabei nämlich selbstständig, sind aber als Partner auf der Internetseite des Portals gelistet und können so leichter von Kunden gefunden werden.

Ein solches Angebotsportal ist zum Beispiel Maideasy, auf dem sich selbstständige Reinigungskräfte präsentieren und zwar für Privathaushalte wie auch für Unternehmen. Sie können dabei im Vorfeld angeben, für welche Zeiträume und Leistungen Sie zur Verfügung stehen und werden dann bei passenden Suchanfragen dem Kunden in den Suchergebnissen vorgeschlagen.

➡️ Zeitungsanzeige

Auch wenn die Printauflagen der Tageszeitungen einen Abschwung erfahren, lohnt sich eine Zeitungsanzeige immer. Wird diese auch optisch gestaltet, fördert das natürlich die Sichtbarkeit enorm. Zudem gibt es auch im digitalen Zeitalter Menschen, die nach wie vor keinen Zugang zum Internet haben und sich über die Zeitung informieren und so dann auch Ihre Anzeigen lesen.

➡️ Flyer und Visitenkarten

Ob Sie sich für den Anfang gleich mit Flyern und Visitenkarten ausrüsten, müssen Sie für sich herausfinden. Wenn ein finanzielles Budget für die Grundausstattung zur Verfügung steht und davon etwas übrig bleibt, kann man natürlich Visitenkarten drucken lassen.

Wer aber die Anfangskosten möglichst gering halten möchte, sollte eher auf kostenlose Möglichkeiten wie Aushänge im Supermarkt, in Ämtern oder auf Anzeigen im Internet setzen.

Grundaustattung

Ohne eine vernünftige Grundausstattung kommen Sie nicht weit. Es ist ratsam, die Ausrüstung aus dem Fachhandel zu beziehen und nicht unbedingt aus dem Supermarkt. Auch wenn die Angebote an Eimern, Wischmopps und Abzieher für die Fensterreinigung für den Privatgebrauch durchaus ausreichend sind, werden die Materialien im professionellen Reinigungswesen wesentlich mehr strapaziert und sollten dementsprechend langlebig sein.

➡️ Reinigungsmittel

Wenn Sie sich dauerhaft etwas dazuverdienen möchten, sollten Sie auf entsprechend hochwertige Reinigungsmittel achten. Einerseits müssen diese natürlich einwandfrei und mit geringem Aufwand für Sauberkeit sorgen. Andererseits sollten sie gut hautverträglich sein und der Gesundheit nicht schaden.

Wo immer es angebracht ist, sollten Sie zudem höhen- bzw. größenverstellbare Utensilien nutzen, um den Körper so weit wie möglich zu entlasten.

Weitere wichtige Punkte

Die folgenden Punkte sollten ebenfalls unbedingt durchdacht werden, denn sie haben unter anderem enormen Einfluss auf Ihre Arbeitszeiten.

➡️ Kundestamm

Möchten Sie eher in Privathaushalten arbeiten oder liegen Ihnen Unternehmen mehr?

In Privathaushalten sind Sie meistens unter der Woche vormittags oder nachmittags tätig.

Die meisten Unternehmen hingegen sehen es lieber, wenn außerhalb der Arbeitszeiten gereinigt wird, vor allem was die Innenreinigung betrifft. Diese muss dann entweder sehr früh am Tage oder abends nach Feierabend erfolgen.

➡️ Spezialisierung

Das Spektrum an Reinigungsarbeiten ist unglaublich breit gefächert. Allein die Innenreinigung reicht von herkömmlicher Reinigung der Räume über Fensterreinigung bis hin zu Polster- und Möbelreinigung.

Der Außenbereich gestaltet sich ähnlich umfangreich. Ob Fassadenreinigung, bei Grundstücken auch die Wegereinigung oder Reinigung ganzer Fensterfronten – die Einsatzgebiete sind vielfältig.

Je umfangreicher das Leistungsangebot, desto mehr Utensilien werden benötigt. Nicht zu vergessen, der Platz im Auto, um alles zum Kunden zu transportieren.

Entscheiden Sie sich hingegen für ein kleineres Angebot, können Sie sich in diesen Bereichen umso eher spezialisieren und so von der Konkurrenz abheben.

➡️ Versicherung

Sie sollten auf jeden Fall über eine betriebliche Haftpflichtversicherung verfügen, die im Schadensfall einspringt. Natürlich sollte es nicht vorkommen, dass Dinge herunterfallen und zu Bruch gehen. Aber vermeiden lässt es sich nicht immer. Mit einer entsprechenden Versicherung schützen Sie sich vor hohen Folgekosten. Für weitere Informationen lesen Sie auch unseren Artikel „Versicherungsvertreter – Diese Tricks wenden sie an!

Fazit

Grundsätzlich bleibt es Ihnen überlassen, wie viel Geld Sie als Selbstständiger hinzuverdienen möchten. Auf jeden Fall sollten Sie eine gute Haftpflichtversicherung, einen gültigen Krankenschutz und eine Gewerbeanmeldung haben, bevor Sie durchstarten.