Eine Reaktion auf dauerhaft hohe bzw. steigende Preise ist zu sparen. Nach Umfragen befürchten mehr als die Hälfte der Deutschen in Zukunft nicht mehr mit dem ihnen zur Verfügung stehendem Geld zurechtzukommen. Die einen sparen, da sie jetzt schon nicht mehr mit ihrem Geld klar kommen. Die anderen legen Geld für schlechte Zeiten zurück. Gefühlsmäßig ist die zweite Reaktion zwar richtig, was aber von vielen kleinen Sparern, die beispielsweise ein normales Sparbuch führen, nicht bedenken ist, dass steigende Preise bei einer Inflation Geldentwertung bedeutet, also das Geld auf dem Sparbuch auch dem Wertverlust unterliegt.
Die Inflation frisst das Ersparte auf
Dass die Inflation das Ersparte auffrisst, ist vielen Anlegern, die sich mit Alterssicherung und dem effektiven Vermehren ihres Geldes beschäftigen, schon lange bekannt. Für den Klassiker unter den Geldanlagen – dem Sparbuch – führt die durchschnittliche Verzinsung von einem Prozent bei einer Inflationsrate, die deutlich darüber liegt, zu einer Entwertung, die viele Anleger nach besseren Angeboten suchen lässt. Dabei sind besonders viele Kleinanleger auf Tages- und Festgeldkonten, Riester-Rente und Rürup-Sparverträge umgestiegen. Bei der steigenden Inflation geraten aber auch hier die Renditeaussichten ins Wanken. Im besten Falle sind sie gering oder fangen die Inflation ab, so dass der Anleger am Ende sein Erspartes mit Renditen von Plusminusnull herausbekommt. Aber für die meisten Anleger bedeutet die Inflation, dass das Geld bei der Auszahlung effektiv weniger wert sein wird. Bei den gleichzeitigen Preisanstiegen bei Lebensmitteln, Energie- und Rohstoffpreisen weckt die ganze Situation Zukunftsängste, derer sich besonders Finanzdienstleister durchaus bedienen.
Da wo Kleinanleger vor einem Problem stehen, werden ihnen von Kreditinstituten Lösungen angeboten. Darunter sind selbst Sparbücher mit relativ hohen Zinssätzen von drei bis vier Prozent, da hier aber die Laufzeiten sehr lang sind und noch andere Konditionen eine Rolle spielen, sollten Anleger gründlich überlegen, vergleichen und auch andere Anlageformen in Erwägung ziehen.
Festgeldkonten
Bei den Festgeldkonten werden momentan Zinssätze um die fünf Prozent angeboten (Stand 08/2008). Allerdings in den meisten Fällen nur bei Anlagezeiten von zwölf Monaten. Kürzere oder längere Anlagezeiträume kommen mit geringeren Renditeaussichten. Auch die Höhe der Anlagesumme ist ausschlaggebend. In der Regel liegt die Mindesteinlagesumme bei 5.000,- Euro. Die Festgeldkonten gibt es manchmal nur in der Kombination mit Produkten, zum Beispiel mit der Investition in einen Investmentfonds. Hier werden die Zinsen gegebenenfalls durch Ausgabeaufschläge wieder aufgebraucht.
Tagesgelder
Auch bei Tagesgeldern werden Neukunden derzeit vergleichbare Zinsen geboten, mit dem Unterschied, dass man sein Geld verfügbar hat. Die Frage ist, wie viel Geld man in Form eines Tagesgeldkontos anlegen möchte. Da es hier in der Regel Obergrenzen für die Einlagerungssicherung gibt. Für Anleger ist diese Sicherung besonders wichtig und man sollte bei seiner Wahl beachten, dass die ausgesuchte Bank Mitglied im deutschen Einlagensicherungsfonds ist. Außerdem gibt es in der Regel eine Zinsstaffelung je nach Höhe der Einlage. Auch auf die Auszahlung der Zinsen sollte man achten. Findet Sie jährlich, vierteljährlich oder gar monatlich statt? Bis wann gibt es eine Zinsgarantie? Wie ist die Anlage darüber geregelt?
Tagesgeldkonten werden mit anderen Produkten, zum Beispiel Depot-Konten, gekoppelt. Man muss also die zusätzlichen Konditionen im Auge behalten.
Solange der Zinssatz zu einer merklichen Rendite führt, sind diese Anlageformen für viele Anleger attraktiv. Damit ist die Suche nach einer inflationsgeschützten Geldanlage aber erst eröffnet. Aber gibt es überhaupt Geldanlagen, die vor der Inflation geschützt sind?
Rohstoffe
Rohstoffe wie Gold oder Silber werden nicht nur in der Industrie benötigt, sie dienen auch schon seit Jahrtausenden als Zahlungsmittel und somit zum Erhalt des Vermögens. Das aktuelle Papiergeldsystem existiert seit 1971 (da wurde der Goldstandard abgeschafft) ohne einen Gegenwert. Es sind keine Sicherheiten hinterlegt. Es basiert nur auf Vertrauen und Versprechen von Politik und Banken. Eine Unze Gold war dagegen schon immer eine Unze Gold. Mit einer Unze Gold können Sie Ihr Vermögen sichern.
Wir empfehlen daher dringend mindestens 5 – 10% Ihres (Papier-)Vermögens in Goldmünzen oder Silberbarren zu tauschen. Besonders preiswert gibt es die im Shop von anlagegold24.de
Inflationszertifikate
Auch so genannte Inflationszertifikate werden im Zuge der Teuerungsraten verstärkt beworben. Sie sollen mehr Rendite bringen als Tagesgelder. Es handelt sich hierbei um an die Entwicklung der Inflationsrate gekoppelte Anleihen, die je nach Anbieter über einen bestimmten Zeitraum gehalten werden. So werden zum Beispiel im ersten und zweiten Jahr der Anleihe die doppelte Inflationsrate als Zins angeboten und im dritten Jahr dann ein fester Zinssatz bei vier Prozent.
Anleger sollten sich die einhergehenden Konditionen von Inflationszertifikaten und -anleihen genau ansehen, bevor Sie sich entscheiden. Wenn die Inflation anhält, dann kommt es zum Beispiel auch bei den Tages- und Festgeldern zu erhöhten Zinsen. Die Laufzeiten sind hier aber kürzer und man kann schneller auf wirtschaftliche Entwicklungen reagieren. Wenn es also zu einer Deflation, sprich einem sinken der Preise kommt, dann kann es bei den Haltern von Inflationszertifikaten dazu kommen, dass sie nur ihr eingesetztes Kapital wieder herausbekommen.
Inflationsindexierte Bundesanleihen
Eine weitere Form neben den Inflationszertifikaten sind die inflationsindexierten Bundesanleihen. Bei diesen wird durch den Staat ein jährlicher Zinssatz von 1,5 Prozent plus der Inflationsrate gezahlt. Wer sich für die Inflationsanleihen des Bundes interessiert, kann diese direkt bei der Finanzagentur des Bundes beziehen ohne über Fondsgesellschaften zu gehen. Bei den Fondsmanagern kommen nämlich noch Gebühren und Ausgabeaufschläge hinzu, die für den Anleger zu mehr Kosten führen. Fonds machen nur in dem Falle Sinn, wenn über sie das Ausfallrisiko gestreut wird. Da dieses Ausfallrisiko beim Deutschen Staat nahe Null geht, kann man sich als Anleger den Weg über Fondsgesellschaften sparen.
Die Inflationsanleihen werden auch Inflation Linker genannt, was an die Inflation gebunden bedeutet. Sie ist als Neuerung im Finanzsektor schon jetzt steuerpflichtig, während andere Anlageformen erst ab 2009 mit der Abgeltungsteuer erfasst werden. Übrigens führt die Inflation auch bei normalen Anleihen zu einer höheren Verzinsung.
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