Auf der Suche nach der richtigen Geldanlage gibt es recht viele Möglichkeiten. Dabei wird grundsätzlich zwischen den so genannten Sachwertanlagen und den Geldwertanlagen unterschieden. Die Sachwertanlagen verbriefen dabei einen bestimmten Sachwert, also beispielsweise eine Immobilie, eine Aktie, einen Goldbarren oder ähnliches, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Geldwertanlagen hingegen verbriefen keinen Sachwert, sondern nur einen Geldbetrag. Nun gibt es grundsätzlich sowohl Befürworter der Geldwertanlagen, als auch der Sachwertanlagen. Dazu sei gesagt, dass beide durchaus sinnvoll sind und beide Anlagevarianten in ein gut aufgestelltes Finanzportfolio gehören.
Vorteil der Geldwertanlagen
Der Vorteil bei den Geldwertanlagen liegt vor allen Dingen darin, dass sie eine kurzfristige Liquidität ermöglichen. Das heißt, auf das Tagesgeldkonto, das Festgeldkonto und den Sparbrief kann man auch kurzfristig zugreifen. Der große Nachteil besteht in der realen Entwicklung der Geldwertanlagen. Diese werden zwar verzinst, sodass man hier einen höheren Wert erhält, je länger das Geld auf dem betreffenden Konto liegen bleibt. Jedoch ist dabei auch die Inflationsrate zu beachten. Nur wenn die Verzinsung höher als die jährliche Inflationsrate liegt, kann man hier eine Steigerung des realen Wertes erzielen. Das heißt, liegt die Verzinsung unterhalb der Inflationsrate, so ist das Geld weniger wert, man kann also weniger Waren oder Dienstleistungen dafür kaufen.
Beispiel: Auswirkung der Inflation auf Geldwertanlagen
An einem einfachen Beispiel verdeutlicht sich das Ganze besonders gut: Beträgt die Inflationsrate 2,5 Prozent im Jahr und hat man Geld beispielsweise auf dem Tagesgeldkonto zu 3,5 Prozent Zinsen angelegt, so steigt der reale Wert des Geldes nur um ein Prozent pro Jahr, also kaum mehr, als man Zinsen auf dem Sparbuch erhält. Legt man also 10.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto an, erhält darauf 3,5 Prozent Zinsen, sind dies 10.350 Euro nach einem Jahr. Abgezogen werden muss nun die Inflationsrate von 2,5 Prozent, sodass man von den 10.350 Euro nach einem Jahr nur noch Waren im Wert von 10.100 Euro kaufen kann.
Liegt die Verzinsung bei den Geldwertanlagen sogar unterhalb der Inflationsrate, so erhält man gar einen Verlust. An unserem Beispiel ausgedrückt, erhält man 2,0 Prozent Zinsen, sind dies nach einem Jahr 10.200 Euro, abzüglich 250 Euro Inflation ergibt das Ganze nur noch einen realen Wert von 9.950 Euro. Man hat also real einen Verlust von 50 Euro erlitten.
Vorteil der Sachwertanlagen
Im Gegensatz zu diesen Geldwertanlagen stehen nun die Sachwertanlagen, die beispielsweise Immobilien darstellen können. Diese sind als Altersvorsorge sehr beliebt. Andererseits bieten sie auch den Vorteil, dass sie ihren Wert auch bei steigender Inflation erhöhen oder dieser zumindest auf dem gleichen Level bleibt. Hiermit einen Verlust zu erleiden, ist also recht unwahrscheinlich. Da die Sachwertanlagen jedoch in der Regel nur langfristig möglich sind, stellen sie eher den Teil des eigenen Portfolios dar, der langfristige Renditen bringt.
Fazit: Für die täglichen Ausgaben und kurzfristig benötigtes Geld sollte man auf Geldwertanlagen setzen. Nur langfristig gesehen bringen die Sachwertanlagen mehr. Insofern sollte jeder für sich selbst einmal durchrechnen, welche Variante für die eigene Finanzplanung am sinnvollsten ist. Denn in Immobilien, Schiffsfonds oder Aktien investieren nur die wenigsten Kleinanleger. Wer es sich jedoch leisten kann, wird auf Dauer mit Sachwertanlagen deutlich besser fahren, als mit dem klassischen Tagesgeldkonto.
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