Ob aus der Not heraus oder einfach nur, um die Haushaltskasse aufzubessern: wer Goldschmuck, Zahngold oder Ähnliches verkaufen möchte, sollte einiges beachten.
Man sagt immer, dass wertvoller Schmuck für Frauen einen sentimentalen Wert hat. Sei es nun der Ehering, der an den/die Liebste/n erinnert, die Kette, die es zum 40. Geburtstag gab, oder aber die Brosche von der Oma – weggeben mag all das wohl niemand. Was aber, wenn der Ehering im Schmuckkästchen vom Ex-Mann ist, oder Sie den Schmuck nicht mehr haben möchten? Ganz einfach: dann machen Sie das Gold zu Geld und verkaufen Sie es!
Wenn Sie schon dabei sind, dann können Sie gleich noch schauen, was sich sonst noch alles zu Geld machen lässt. Angekauft werden schließlich auch Goldmünzen und -barren, sowie Zahngold und Bruchgold. Hier kann es sich also lohnen einmal die ganze Wohnung nach kleinen Schätzen abzusuchen. Doch eines sei Ihnen vorher noch gesagt: Bitte nicht einfach planlos losrennen und das Gold beim nächstbesten Goldankäufer gegen Bares eintauschen. Vorher sollten Sie unbedingt ein wenig Vorarbeit leisten, um später sicher zu gehen, dass Sie nicht über den Tisch gezogen werden.
Um genau zu sein, sollten Sie vorher den Wert des Goldes ermitteln, um später vergleichen zu können, ob der Goldankäufer in etwa auf den gleichen Wert kommt. Wenn sein Wert von Ihrem stark abweicht, dann können Sie sich sicher sein, dass dieser von Ihrer Unwissenheit profitieren möchte.
So ermitteln Sie den Goldwert
➥ Schritt 1 – Gold sortieren:
Zunächst einmal sollten Sie Ihre Goldstücke im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe nehmen und nach einem Stempel (auch Punze genannt) suchen. Dabei handelt es sich um eine Zahl. Diese bedeutet je nach Zahl folgendes (k = Karat):
- 333er Gold = 8 k ➜ 33,33 % Goldanteil
- 375er Gold = 9 k ➜ 37,5 % Goldanteil
- 585er Gold = 14 k ➜ 58,5 % Goldanteil
- 750er Gold = 18 k ➜ 75 % Goldanteil
- 900er Gold = 21,6 k ➜ 90 % Goldanteil
- 916er Gold = 22 k ➜ 91,6 % Goldanteil
- 999er Gold = 24 k ➜ 99,99 % Goldanteil
Sollte auf dem Goldstück keine Zahl zu finden sein, handelt es sich dabei wohl auch nicht um Gold. Dieses können Sie dann gleich weglegen. Die übrigen Goldstücke sollten Sie hingegen nach ihrem Goldanteil sortieren.
➥ Schritt 2 – Gold wiegen:
Nun müssen Sie all Ihre Goldstücke wiegen, um später deren Wert ermitteln zu können. Dazu reicht in der Regel eine Briefwaage oder digitale Küchenwaage vollkommen aus. Um jedoch sicher zu gehen, ob Ihre Waage genau wiegt, legen Sie einfach eine 1-Euro-Münze darauf. Diese wiegt 7,5 Gramm. Zeigt Ihre Waage das an, dann ist sie genau.
Wiegen Sie nun die einzelnen Haufen ab und notieren Sie sich je nach Punze deren Gewicht.
➥ Schritt 3 – Ankaufswert berechnen:
Um den aktuellen Ankaufwert ausrechnen zu können, müssen Sie wissen, dass sich der Kurs täglich ändert. Um Ihre Goldstücke zu verkaufen, sollten Sie auf Seiten wie z.B. finanzen.net also immer den Goldpreis im Auge behalten, um zuschlagen zu können, wenn der Goldpreis gerade einen sehr guten Kurs hat.
Hier ein aktueller Jahreschart für eine Unze (= 31,1 Gramm) Gold:
Anschließend sollten Sie dann online (das geht am einfachsten) ermitteln, welchen aktuellen Ankaufswert die einzelnen Goldstücke je nach Punze haben. Auf goldankauf-boerse.de geht das z.B. ziemlich einfach, denn hier müssen Sie nur die Grammzahlen eingeben und schon bekommen Sie den Ankaufswert sowohl für die einzelnen Goldsorten sowie auch für alle Goldsorten zusammen angezeigt. Notieren Sie sich anschließend alle diese Werte.
➥ Schritt 4 – den richtigen Ankäufer finden:
Im Internet wie auch auf der Straße gibt es genügend Händler, die Gold ankaufen. Dazu gehören Juweliere, Scheideanstalten, Auktionshäuser, Goldschmieden und Edelmetallhändler. Nur leider gibt es unter ihnen auch immer „schwarze Schafe“, die oft nicht das zahlen, was sie eigentlich sollten. Sicherlich müssen Sie sich im Klaren darüber sein, dass die Händler nicht den aktuellen Goldwert zahlen können, da sie ja auch ein wenig Gewinn bzw. Risikoabschlag einkalkulieren müssen (siehe interessanten Beitrag dazu auf welt.de). Weicht der Händler aber sehr stark von Ihrem errechneten Goldwert ab, dann sollten Sie diesem nicht vertrauen. Vorsicht ist auch geboten, wenn dieser die Goldstücke nicht genau unter die Lupe nimmt und abwiegt.
Ein seriöser Händler sollte die Schmuckstücke immer nach Ihrem Goldanteil sortieren, mit Prüfsäuren oder einem Spektrometer auf Echtheit kontrollieren, mit einer Präzisionswaage wiegen und dann den exakten Ankaufswert ermitteln. Liegt dieser an Ihrem ermittelten Ankaufswert sehr nahe dran, dann sollten Sie das Ankaufsangebot annehmen. Wenn nicht, dann nehmen Sie Ihre Goldstücke lieber mit und gehen Sie zum nächsten Händler. Vergleichen Sie auch ruhig die einzelnen Angebote der Händler, um so das beste herauszufiltern.
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