Tagesgeldkonto: Attraktive Alternative zum Sparbuch

Immer mehr Haushalte sind aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation dazu angehalten, mit dem vorhandenen, monatlich verfügbaren Geld zu wirtschaften. Während die Löhne und Gehälter in den vergangenen Jahren nur langsam anstiegen, sind die Preise für Lebensmittel und Lebenshaltungskosten seit der Einführung des Euro im Jahr 2002 in der subjektiven Wahrnehmung der Verbraucher stark angestiegen.

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Ein Tagesgeldkonto ist eine attraktive Alternative zum Sparbuch. / © BillionPhotos.com – stock.adobe.com

Doch auch besser situierte Haushalte legen Geld für Eventualitäten auf die Seite: Durchschnittlich sparten die deutschen Haushalte im Jahr 2010 11,4 Prozent der zur Verfügung stehenden Gelder für größere Anschaffungen. Um den finanziellen Überblick zu behalten und dabei zusätzlich von Zinsen zu profitieren, bietet sich das Tagesgeldkonto als Möglichkeit an, um effektiv zu sparen und trotzdem schnellen Zugriff auf die Finanzen zu haben.

Haushaltsbuch für den finanziellen Überblick

Viele Familien verfügen in der Theorie zwar über ein ausreichendes Haushaltseinkommen, haben am Ende des Monats jedoch nichts mehr übrig – eine effiziente Kostenkontrolle via Excel-Tabelle oder der Nutzung einer kostenlosen/kostenpflichtigen Software kann hier jedoch Abhilfe schaffen. Hier müssen Sie sowohl Ihre monatlichen Einnahmen (Löhne, Gehälter, Mieteinnahmen, Renten sowie jährliche Einnahmen wie Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld usw.) sowie Ihre Ausgaben (Miete, Kreditraten, Strom/Wasser, Versicherungen, Telefon, Vereinsgebühren usw.) erfassen.

Anschließend erfolgt die Berechnung des monatlichen Budgets: monatliche Einnahmen – monatliche Ausgaben – 1/12 der jährlichen Ausgaben, gegebenenfalls zuzüglich 1/12 der jährlichen Einnahmen, wobei diese auch separat verbleiben und beispielsweise auf einem Tagesgeldkonto für den Familienurlaub beiseite gelegt werden können. Darüber hinaus lassen sich Rücklagen für etwaige Reparaturkosten von Haushaltsgeräten bilden.

Vorteile des Tagesgeldkontos

» Tägliche Verfügbarkeit, keine Kündigungsfristen

Das Geld ist täglich in voller Höhe verfügbar, Kündigungsfristen gibt es keine. Dies stellt einen wesentlichen Vorteil gegenüber dem Sparbuch dar, das in der Regel eine Kündigungsfrist von drei Monaten sowie monatliche Begrenzungen hinsichtlich der maximalen Abhebungssummen aufweist.

Das hat den Vorteil, dass so auch kurzfristige Anschaffungen problemlos finanziert und kurzfristige Finanzüberschüsse deponiert werden können, bis Zahlungen fällig werden. Damit lässt sich nicht nur der Überblick behalten, sondern Haushalte können darüber hinaus von Zinseffekten profitieren.

» attraktive Zinsen

Die Zinssätze können im Gegensatz zu einer Festgeldanlage oder einem Sparbuch zwar täglich schwanken, da sich die Geldinstitute am Leitzins der Europäischen Zentralbank orientieren, jedoch liegen die durchschnittlichen Verzinsungen von derzeit 1,5 bis 2,5 Prozent immer noch weit über jenen der Sparbuchzinsen von 0,6 bis 1,2 Prozent.

Das Tagesgeldkonto bietet vergleichsweise attraktive Zinssätze gegenüber anderen, kurzfristig verfügbaren Geldanlagen wie beispielsweise dem Girokonto, das meist überhaupt nicht verzinst wird. Damit bietet es den Vorteil der Flexibilität sowie einer attraktiven Verzinsung, die ansonsten nur bei Festgeldanlagen gewährleistet ist.

» sichere Geldanlage

Aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Einlagensicherung ist die Geldanlage auf einem Tagesgeldkonto risikoarm: Jeder Anleger ist im Falle einer Bankeninsolvenz mindestens bis zu einer Summe von 100.000 Euro zu 100 Prozent abgesichert, darüber hinaus sind viele deutsche Banken Mitglied in einem Einlagensicherungsfonds, der Kunden nahezu unbegrenzt absichert.

Bei größeren Anlagen lässt sich das Geld im Zweifelsfalle auf mehrere Banken verteilen, damit eine unbegrenzte Sicherung gewährleistet ist. Gerade in der derzeitigen Eurokrise stellt dieser Sicherheitsaspekt ein wesentliches Kriterium gegenüber anderen Anlageformen dar, die unter Umständen Kursschwankungen unterliegen.

» Kontoführung von zu Hause aus

Die Kontoführung erfolgt unkompliziert online. Durch die Verknüpfung mit einem Referenzkonto (z.B. dem Gehaltskonto) lassen sich sämtliche Geschäfte vom heimischen Rechner aus abwickeln, ohne an die Öffnungszeiten der Filialbanken gebunden zu sein. Damit treten Direktbanken in direkte Konkurrenz zu den Angeboten der Filialbanken, womit der Kunde attraktiven Konditionen gegenübersteht, die von Filialbanken häufig nicht gewährt werden.

Die Kontoführung ist dabei kostenlos. Es entstehen damit keinerlei zusätzliche Belastungen für das monatliche Haushaltsbudget, sodass das Tagesgeldkonto auch einige Monate ungenutzt liegenbleiben kann, wenn Sie es nicht benötigen.

Tagesgeldkonto eröffnen – Das müssen Sie beachten

» Maximale Einlagesummen

Alle Tagesgeldkonten bieten die gleichen Vorteile. Allerdings unterscheiden sich die Anbieter hinsichtlich der angebotenen Zinssätze sowie der maximalen Einlagesummen. Wenn Sie also größere Summen anlegen möchten, sollten Sie bei einem Vergleich dementsprechend darauf achten, ob die Zinssätze an Maximalbeträge geknüpft sind.

Einige Anbieter locken Neukunden mit attraktiven Zinssätzen, die jedoch z.B. bis maximal 10.000 Euro gelten. Beträge, die darüber hinausgehen, werden teilweise wesentlich geringer verzinst, was Auswirkungen auf die gesamte Rendite hat. Möglicherweise ist also ein Zinssatz, der unwesentlich geringer, jedoch für die gesamte Anlagesumme gültig ist, attraktiver, als ein Angebot mit einer Zinsstaffelung.

» Dauer der Zinsgarantie

Darüber hinaus sollten Sie bei der Wahl des Kontos auf die Zinsgarantie achten. Einige Anbieter unterscheiden zwischen Bestandskunden und Neukunden, sodass die attraktiven Zinssätze möglicherweise nur für einen Zeitraum von drei oder sechs Monaten gelten und anschließend eine Herabsetzung erfolgt. Möchten Sie kein Tagesgeld-Hopping betreiben, sollte der angebotene Zinssatz durchaus stabil sein.

» Intervall der Zinszahlungen

Schließlich unterscheiden sich die Konten hinsichtlich der Intervalle von Zinsausschüttungen. Während einige der Geldinstitute Zinsen in einem jährlichen Turnus auszahlen, schreiben andere die Zinsen vierteljährlich oder monatlich gut. Als Anleger können Sie so von Zinseszinseffekten, d.h. der schnelleren Verzinsung der angefallenen Zinsen profitieren.

Möchten Sie lediglich ein paar hundert Euro deponieren, bis die nächste Rechnung fällig wird, dann ergeben sich hier allerdings keine merklichen Unterschiede.

Fazit

Das Tagesgeldkonto stellt eine attraktive Alternative zum Girokonto und Sparbuch dar, das Haushalten bei voller Flexibilität Sicherheit, Renditen und auch sonst keinerlei Nachteile wie Kontoführungsgebühren oder Kündigungsfristen bietet.

Beachten sollten Sie bei der Wahl des Anbieters jedoch die Unterschiede bei der Zinsgarantie, bei den Maximaleinlagen und den damit verbundenen Zinsstaffelungen sowie die Intervalle der Zinszahlungen. Dementsprechend gilt auch hier, wie bei allen Geldanlageprodukten, vor der Eröffnung des Tagesgeldkontos die verschiedenen Angebote am Markt zu prüfen.

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