Wer eine Immobilie sein eigen nennen will, kann für die Baufinanzierung auf staatliche Förderungen zählen. Der sogenannte Wohn-Riester eignet sich auch zur Altersvorsorge, weil man dann mietfrei wohnen kann.
Zu den möglichen Wegen, einen Hauskauf zu realisieren, hat der Gesetzgeber mit dem Instrument des Wohn-Riesters eine weitere Auswahlmöglichkeit geschaffen. Die Förderung kann in Kombination mit einem Bauspardarlehen oder mit einem Hypothekendarlehen in Anspruch genommen werden. Da die Regelung erst seit 2008 besteht, sind die Erfahrungswerte mit dieser Art der Baufinanzierung noch überschaubar. Auch welche Banken, Bausparkassen und Finanzdienstleister in welchem Umfang Angebote zum Wohn-Riestern machen, ist noch sehr im Fluss. Hier ist immer wieder einmal mit neuen Produkten und veränderten Konditionen zu rechnen. Interessierte Häuslebauer oder Immobilienkäufer sollten sich daher für ihre Entscheidung nicht nur auf eine oder zwei Bankangebote stützen.
Staatliche Förderung durch Wohn-Riester
Grundsätzlich festgelegt ist der Anteil der staatlichen Förderungen, die durch Wohn-Riester möglich sind. So gilt eine Basisförderung von 154 Euro jährlich, die durch weitere 185 Euro pro Kind zusätzlich erhöht wird. Volle 300 Euro Zulage gibt es für jedes Kind, das ab 2008 geboren wurde. Bei einer jungen Familie mit zwei Kindern im Alter von 1 und 3 Jahren bedeutet das im Jahr 2010 also 793 Euro Förderung jährlich. Über einen Zeitraum von 20 Jahren würde das eine Fördersumme von 15.860 Euro ergeben. Um in den Genuss der Förderung zu kommen, wird ein extra Riester-Vertrag abgeschlossen. Natürlich müssen bestimmte Voraussetzungen für eine Bewilligung gegeben sein. Da der Wohn-Riester als Förderung für die Rentenvorsorge gedacht ist, muss das Darlehen bis zum Lebensalter von 68 abbezahlt sein. Ob ein Kauf oder ein Bau vorgesehen ist, macht keinen Unterschied. Allerdings muss die Immobilie als Wohneigentum vorgesehen sein, das heißt, man muss auch wirklich selber darin wohnen. Als reine Geldanlage oder als Spekulationsobjekt ist der Wohn-Riester nicht gedacht.
Voraussetzungen für Wohn-Riester
Wichtiger Punkt für die Förderfähigkeit durch Wohn-Riester ist, dass der künftige Immobilienbesitzer pflichtversichert in der gesetzlichen Rentenversicherung ist. Auch Beamte oder Arbeitssuchende können zum Kreis der förderungsberechtigten Personen zählen. Vorgeschrieben ist ferner, dass ein bestimmter Prozentsatz des monatlichen Einkommens für den Wohn-Riester beiseite gelegt wird. Ob für Sie persönlich Wohn-Riester in Frage kommt, klären Sie am besten gleich im direkten Bankengespräch oder bei einer Beratung. Da eine Baufinanzierung immer ein größeres Projekt darstellt und auch die Riesterförderung für den Laien nicht sofort in allen Einzeldetails zu durchschauen ist, legt es sich sehr nahe, kompetente Unterstützung in Anspruch zu nehmen von jemandem, der sich kontinuierlich mit dem Sachgebiet befasst. So gilt es beim Wohn-Riester etwa auch die Regelungen für die nachgelagerte Besteuerung zu beachten. Eine Abschätzung der finanziellen Vorteile und Nachteile kann unter Umständen etwas Rechenmühe erfordern. Wenn Sie möchten, können Sie sich auch hier auf den Seiten des Bundesfinanzministeriums zum Wohnriester informieren.
Stets mehrere Baufinanzierungen vergleichen
Nach Berechnungen von Stiftung Warentest sind Wohn-Riester-Darlehen über die gesamte Laufzeit zwischen 10.000 und 50.000 Euro günstiger als vergleichbare Alternativen. Da sich Bauzinsen, aktuelle Angebote und Fördermöglichkeiten aber immer wieder ändern und je nach persönlicher Ausgangssituation ganz verschieden sind, ist es immer angebracht, mehrere mögliche Baufinanzierungen zu vergleichen. Schon für die Nutzung von Wohn-Riester selbst, können sich bei unterschiedlichen Bankprodukten erhebliche Abweichungen zeigen. Die Entscheidung, ob ein Hypothekendarlehen aufgenommen oder eine Bausparvariante bevorzugt wird, spielt hier ebenso mit herein. Doch auch generell sollte der Blick auf andere Varianten einer Baufinanzierung nicht versäumt werden. Denn neben der Kostenfrage sollten auch die allgemeinen Rahmenbedingungen eine Rolle spielen. Laufzeiten für die Tilgung, Verpflichtungen in der Nutzung oder flexible Anpassungsmöglichkeiten in einem laufenden Vertrag können mal für diesen, mal für jenen Weg der Hausfinanzierung sprechen.
Fazit
Mit dem Wohn-Riester ist eine weitere Möglichkeit zur Baufinanzierung hinzugekommen, die viele staatliche Zulagen enthält. Es lohnt sich, eine Beispielrechnung für sich durchführen zu lassen, die die Vorteile aufzeigt.
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