Existenzgründung: Selbstständig machen Schritt für Schritt

Eine Existenzgründung ist nur dann von Erfolg gekrönt, wenn sie vorab Schritt für Schritt geplant wird. Wir zeigen Ihnen, wie das geht.

schritt für schritt in die selbstständigkeit
Gehen Sie Ihren Weg in die Selbstständigkeit. / © Stefan Körber – stock.adobe.com

Den Wunsch sich selbstständig zu machen, haben sicher viele, doch bis sich der Traum vom eigenen Business erfüllt, ist es oftmals ein steiniger Weg. Bevor der erste Gewinn eingefahren werden kann, kommen Investitionen auf Sie zu und jede Menge Papierkram. Deshalb gilt es, im Vorfeld Pro und Contra genau abzuwägen und vor allem Schritt für Schritt vorzugehen. Nur so wird aus der Existenzgründung auch wirklich das was es soll, nämlich die Absicherung des Lebensunterhaltes. Auch wenn es Zeit und Arbeit kostet, sollten Sie die Planung der Existenzgründung nicht als lästiges Übel sehen, sondern als ersten Meilenstein auf dem Weg zum Erfolg.

Schritt 1 – Die richtige Geschäftsidee finden

Wer ein Unternehmen gründen möchte, hat in den meisten Fällen auch schon eine Geschäftsidee. Die Frage ist nur, ob sich damit auch Geld verdienen lässt. Egal ob Sie in die Produktion gehen oder eine Dienstleistung anbieten möchten, an erste Stelle steht die Marktanalyse. Besteht ein Bedarf? Gibt es Kunden für meine Geschäftsidee? Womit hebe ich mich von meinen Mitbewerbern ab? Sind diese Fragen geklärt, folgt Schritt 2 der Existenzplanung.

Schritt 2 – Businessplan erstellen

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Wenn Sie eine Geschäftsidee haben, erstellen Sie einen Businessplan. / © thicha – stock.adobe.com

Wie ich es anfangs schon „angedroht“ habe, kommt im zweiten Schritt der Existenzgründung die erste Bürokratiehürde auf Sie zu – der Businessplan. Dieser ist wichtig, beschreibt er doch im Detail, wie Sie sich den Aufbau Ihres Unternehmens vorstellen. Dazu gehören unter anderem folgende Faktoren:

  • Rechtsform des Unternehmens
  • eigene Motivation und Visionen
  • Wer sind meine größten Wettbewerber?
  • Besteht Bedarf für mein Produkt / meine Dienstleistung?
  • Wie und wo will ich mein Produkt / Dienstleistung verkaufen?
  • Zu welchem Preis biete ich mein Produkt / Dienstleistung an?
  • Welche Marketingstrategien verfolge ich?

Für die Erstellung des Businessplans sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, denn er wird nicht nur gebraucht um potentielle Kreditgeber von Ihrer Geschäftsidee zu überzeugen, in erster Linie ist es Ihr ganz persönlicher Leitfaden. Und weil aller Anfang schwer ist, nutzen Sie am besten eine der kostenlosen Businessvorlagen von smartbusinessplan.de.

Schritt 3 – Finanzierung: Kapital ermitteln und beschaffen

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Es ist für Ihre Existenzgründung wichtig, Ihr Kapital zu ermitteln und weiteres zu beschaffen. / © Zerbor – stock.adobe.com

Zeitgleich mit dem Businessplan brauchen Sie einen realistischen Finanzierungsplan. Bevor Geld in die Kasse kommt, werden Sie einiges ausgeben. Wie viel Geld können Sie selbst investieren (Eigenkapital)? Welche Anfangskosten müssen Sie stemmen? Kalkulieren Sie genug Kapital für Warenbeschaffung, Büroausstattung und die Mietkaution ein. Auch die Fixkosten gehören in den Finanzplan, denn auch Ihr privates Leben muss mit der Selbstständigkeit voll und ganz allein finanziert werden.

Achten Sie immer auf eine bedarfsgerechte Finanzierung, die zu Ihren Vorhaben passt. Wird ein Darlehen benötigt – und das ist in den meisten Fällen der Fall – sollte der Kredit perfekt auf Sie zugeschnitten sein. Ihre Hausbank ist hier nicht immer die erste Adresse, besser ist ein spezieller Kredit für Selbstständige, beispielsweise von smava.de, bei dem Sie selbst entscheiden können, ob Sie das Geld zur freien Verwendung nutzen oder explizit für Ihr Gewerbe.

Schritt 4 – Gewerbe anmelden und Steuernummer beantragen

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Das sind die ersten Schritte in die Selbstständigkeit: Melden Sie Ihr Gewerbe an und beantragen Sie eine Steuernummer. / © Stockfotos-MG – stock.adobe.com

Keine Selbstständigkeit ohne behördliche Genehmigung! Wer gründen will muss sein Gewerbe anmelden – zuständig ist Ihr Gewerbeamt vor Ort. Neben der „normalen“ Gewerbeanmeldung können weitere Unterlagen erforderlich sein, dies ist abhängig von Ihrer Branche bzw. Ihrer Tätigkeit. Auskunft darüber erhalten Sie auch bei der IHK oder der Handwerkskammer.

Auch der Fiskus spricht ein Wörtchen mit und hat ab sofort ein Auge auf Sie. Vergessen Sie also nicht, im Zuge der Gewerbeanmeldung auch eine Steuernummer beim Finanzamt zu beantragen.

➔ Pflichten gegenüber dem Finanzamt

Nach erfolgreicher Gewerbeanmeldung können Sie mit Ihrem Business starten, dürfen aber nicht vergessen dem Finanzamt den „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ zu übermitteln – die entsprechende Vorlage finden Sie auf elster.de. Binnenen eines Monats muss diese Aufgabe erledigt sein, denn das Finanzamt ermittelt aus Ihren Angaben die ersten steuerlichen Forderungen.

Schritt 5 – Kunden akquirieren und loslegen

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So akquirieren Sie Kunden und legen richtig los. / © Production Perig – stock.adobe.com

Das beste Produkt oder die hilfreichste Dienstleistung bringt Ihnen nichts, wenn es keine Kunden gibt. Also heißt es erst einmal die Werbetrommel zu rühren – wie hoffentlich auch in Ihrem Businessplan festgelegt. Schalten Sie Anzeigen in der örtlichen Presse und verteilen Sie Flyer – am besten mit der regionalen Tageszeitung – damit „die Welt erfährt, dass es sie gibt“. Vergessen Sie die Effektivität des Internets nicht! Lassen Sie sich eine Website erstellen und werden Sie in sozialen Medien aktiv – je besser Sie vernetzt sind, desto größer wird auch Ihr Kundenstamm.

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