Steuererklärung: Wichtige Hinweise und Fakten zur Erstellung

Die Steuererklärung ist für viele ein jährlicher Graus. Dennoch lohnt es sich, sich mit ihr auseinanderzusetzen, denn sie bringt bares Geld in die Haushaltskasse.

steuererklaerung fakten zur erstellung
Wir haben wichtige Hinweise und Fakten zur Erstellung Ihrer Steuererklärung zusammengestellt. / © Stockfotos-MG – stock.adobe.com

Die Steuererklärung gehört zu den weniger beliebten Aufgaben. Kein Wunder, dass man sie unbewusst immer weiter hinausschiebt. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Irgendwann stellt man mit Erschrecken fest, dass die Frist abzulaufen droht.

Einigen Menschen ist noch nicht einmal bewusst, dass sie überhaupt eine Erklärung an das Finanzamt abgeben müssen. Gerade dann passiert es natürlich oft, dass der Termin verschwitzt wird. Ob eine Steuererklärung abgegeben werden muss oder nicht, hängt davon ab, ob Nebeneinkünfte bestehen oder welche Steuerklasse man hat. Auch Rentner und Selbständige sind in diese Pflicht genommen.

Wer den Zeitpunkt für die Abgabe schon verpasst hat, muss aber keine Angst haben. In den meisten Fällen informiert das Finanzamt schriftlich und fordert eine nachträgliche Abgabe bis zu einem bestimmten Termin. Meistens kann man sogar noch zusätzlich eine Fristverlängerung beantragen. Diese wird gewährt, nachdem der zuständige Sachbearbeiter den Vorgang geprüft hat und eine Begründung für die Fristverlängerung vorliegt.

Nachdem das mit der Frist nun geklärt ist, geht es ans Eingemachte:

Unterlagen für Steuererklärung bereithalten

Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an. Liegen alle Unterlagen vor oder muss erst noch alles mühselig zusammen gesucht werden? Im schlimmsten Fall weiß man eigentlich gar nicht so richtig, was man alles für Unterlagen braucht und was man alles einreichen kann bzw. darf. Denn es sind nicht nur die Einnahmen entscheidend, erst die Ausgaben bestimmen eigentlich, wie hoch die Steuerbelastung wird.

Eine Auflistung, welche Unterlagen für die Steuerklärung notwendig sind, finden Sie unter vlh.de. Dort finden Sie auch Hinweise, wo Sie die Unterlagen bekommen bzw. was zu beachten ist.

» Übrigens: Eine Steuererklärung führt nicht zwangsläufig zu Nachzahlungen!
Abhängig von den eigenen Ausgaben und getätigten Steuervorauszahlungen kann es sogar vorkommen, dass man zu viel Steuern entrichtet hat. In diesem Fall kann man eine Rückerstattung vom Finanzamt erwarten. Das Beschäftigen mit der Steuererklärung kann also durchaus auch zu einem freudigen Anlass werden.

Formulare beschaffen

Um eine Steuererklärung abgeben zu können, bedarf es bestimmter Formulare. Diese erhalten Sie direkt bei Ihrem zuständigen Finanzamt. Dieses können Sie unter anderem unter www.formulare-bfinv.de ganz einfach ermitteln. Die Unterlagen liegen dort meistens im Empfangsbereich zur Mitnahme aus.

Wer das Ganze lieber digital möchte, findet im Internet Vordrucke zum Ausdrucken oder man kann auch direkt die Steuererklärung online ausfüllen und danach ausdrucken. Sehr verbreitet ist auch das Elster-Programm, unter elster.de abrufbar, um diese Aufgabe zu erledigen. Hilfe für das richtige Ausfüllen erhält man beim Finanzamt, über den Steuerberater oder auch im Internet.

Steuern sparen leicht gemacht

Wenn man die Steuererklärung selber ausfüllt und nicht zu einem Steuerberater bringt, ist es wichtig zu wissen, wie man am besten Steuern sparen kann, was man darf und was man nicht darf. Denn sehr viele Steuerzahler schenken dem Finanzamt aus Unwissenheit viel Geld.

Wichtig ist, dass Sie alle getätigten Ausgaben zusammensuchen, die mit ihrer Vorsorge zu tun haben, mit ihrer Berufstätigkeit zusammenhängen oder eben außergewöhnlich sind. Hier ein paar Beispiele:

  • Sonderausgaben wie beispielsweise für eine Lebensversicherung oder die Riester-Rente, Spenden oder Kirchensteuer senken das zu versteuernde Einkommen.
  • Auch die Pendlerpauschale kann geltend gemacht werden.
  • Sogar notwendige Fachliteratur für den Beruf kann von der Steuer abgesetzt werden.
  • Man sollte auch die Belege für die Reinigung oder den Kauf von Berufskleidung aufheben.
  • Auch ein Privat-PC der beruflich genutzt wird ist absetzbar.
  • Die Ausgaben für Bewerbungsunterlagen und Beiträge zu Berufsverbänden oder Gewerkschaften können ebenfalls berücksichtigt werden.
  • Das Konto auf dem sie ihre Gehaltsüberweisung erhalten kann man sich vom Finanzamt berücksichtigen lassen.
  • Haushaltshilfen, Pflegepersonal oder Kinderbetreuung können abgesetzt werden, wenn man eine ordentliche Beschäftigung dieser nachweisen kann.
  • Handwerksleistungen können ebenfalls steuermindernd angegeben werden.

Wo sich die meisten Steuern sparen lassen:

Doppelte Haushaltsführung: Wenn Sie aus beruflichen Gründen zwei Wohnungen unterhalten müssen, können Sie die Kosten für die zweite Wohnung sowie die Fahrtkosten zwischen beiden Wohnungen von der Steuer absetzen. Hier können erhebliche Beträge zusammenkommen.

Umzugskosten: Wenn Ihr Umzug berufsbedingt ist, können Sie diese Kosten ebenfalls steuerlich geltend machen. Dazu gehören nicht nur die Kosten für den Umzugstransport, sondern auch für Renovierungen oder doppelte Mietzahlungen.

Kinderbetreuung: Bis zu zwei Drittel der Kinderbetreuungskosten können als Sonderausgaben abgesetzt werden, maximal jedoch 4.000 Euro pro Kind und Jahr. Dies gilt für Kinder bis zum 14. Lebensjahr.

Altersvorsorge: Hier gibt es mehrere Möglichkeiten zum Steuern sparen. Neben der bereits erwähnten Riester-Rente sind auch Beiträge zur Rürup-Rente und zu berufsständischen Versorgungswerken absetzbar.

Ausbildungskosten: Wenn Sie eine Zweitausbildung absolvieren oder sich beruflich weiterbilden, können Sie diese Kosten als Werbungskosten absetzen. Dies umfasst nicht nur die Gebühren für die Ausbildung, sondern auch für Fachbücher oder Fahrtkosten.

Krankheitskosten: Kosten für Behandlungen, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden, können als außergewöhnliche Belastungen geltend gemacht werden. Dazu gehören auch Kosten für Brillen, Hörgeräte oder Zahnersatz.

Sie sehen, es lohnt sich, wenn man sich die Mühe macht und über der Steuererklärung brütet. Geld verschenken sollte man auf jeden Fall nicht.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*